Reisetagebuch Teil 2

Port Moresby über Madang ins Nichts

Das Flugzeug von Port Moresby nach Madang war proppenvoll – warum mussten wir auch so viel Zeug mitnehmen? Und die Maschine war uralt, da wurde einem Angst und Bange. Und schlecht.

Aber Madang entschädigte uns für alles. Bäume, wohin man sah, Wasser, Strand. Hajo und seine Freundin Elena hießen uns am Flugplatz willkommen. Komischerweise war ihm keiner mehr so richtig böse wegen gestern. Nur Basadai hat ihm einen Seeigel ins Bett gelegt, aber davon hat er gar nichts gesagt. Vielleicht hat es ihm gefallen …

Wir hatten den ganzen Tag frei in Madang, und jeder tobte sich so richtig aus. Allein oder als Gruppe, im Hotel, beim Tauchen, Einkaufen oder auf dem Wasser. Spaß pur. Wir mochten gar nicht wieder zurück kommen, aber Hajo hatte am Abend eine Sitzung anberaumt zur Expeditionsbesprechung, das durften wir nicht verpassen. Schließlich gab es Buffet!

Die Pläne waren schnell erzählt: Madang – Flugzeug bis nach Enaratoli (in West-Papua) und dann weiter zum Basecamp der Carstensz-Pyramide. Dass Hajo da so einen Aufstand von gemacht hat. Aber immerhin hat er unseren einheimischen Guide, Nesse, vorgestellt. Wenigstens einer, der die Landessprache auch beherrscht.

Utmonica hat uns dann vom ersten Opfer der Expedition erzählt: Ihr Baumkänguru, das sie als Caddy für sie unterwegs war, wurde beim Golfen von einem Sumpfkrokodil gefressen. Alle waren sehr betroffen.

Nach einigen Entgleisungen am Buffet (es gab Krokodil am Spieß und panierte Skorpione) und wirren Plänen über Miss Jungle-Wahlen sind wir alle schnell ins Bett verschwunden. Morgens früh ging es wieder los. Wir hatten unsere eigene Maschine mit Pilot (Asem), und wir sind pünktlich gestartet. Aber der Flug begann schon mit Schwierigkeiten. N8engel fing mit den Baumkängurus das Tanzen an und Basadai kriegte ein Gepäckstück an den Kopf und wollte aus der Maschine ausbrechen. Wir konnten sie kaum bändigen.

Dann endlich Zwischenlandung und wir sind gleich alle im Dschungel verschwunden. Darauf hatten wir nur gewartet! Aber dort ist es nicht ungefährlich, Tanja wurde von wilden Feuerameisen angegriffen, schreit rum und will dann doch Fotos. Merkwürdige Leute in der Gruppe … Aber doch eine nette Truppe, uns hat sich sogar ein weiters Baumkänguru angeschlossen, wohl ein entfernter Vetter von Jumpy.

Wegen Hermiones Kaffeesucht sind wir viel zu spät losgekommen, und dann kam, was kommen musste: Das Wetter zog sich zu, und wir schmierten ab. Mitten in den Dschungel!

Und dann ging es drunter und drüber! Geschrei, Gestöhne, man wusste gar nicht mehr, wo oben und unten war, alle redeten durcheinander. Immerhin ging das Reden noch … bei den meisten zumindest.

Das Flugzeug hing mitten in den Bäumen, sackte immer weiter ab durch das hektische Treiben im Innern. Doch irgendwann waren die Verletzten geborgen und versorgt, Nesse improvisierte ein Lager, und der Rest strömte aus, die Vermissten zu suchen, die aus dem Flugzeug geschleudert worden waren. Am Ende hatten wir sie alle wiedergefunden …

Die Nacht war ruhig, wir hielten Wache und beschützten das Lager. Um aus diesem Schlamassel wieder rauszukommen, hat Hajo die Gruppe kurzerhand aufgeteilt – die einen sollten Hilfe holen, die anderen die Verletzten versorgen und das Lager weiter aufstocken mit Nahrung und Wasser.

Im Lager lief alles glatt, Früchte, Beutelratten, Wasser, was das Herz begehrt. Doch von der Hilfetruppe lange kein Wort. Bis zu Hajos Aufschrei …

Artikel von: Monsterdoc

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