Vom Dschungel ins Verbotene Land
Die Wachen leisteten ganze Arbeit, nichts außer dem lautstarken Knabbern von gegrillten Riesenameisen störte die Nachtruhe. Flauschi, die Frühaufsteherin, half dann Chefarzt, Asem und Nesse, die Floße zu Ende zu bauen. Fluffy, Stinky, Freddi und ein Paar Menschen sammelten Früchte. Chefarzt hatte noch Kaffee gefunden – ein königliches Frühstück.
Nach einer kleinen Känguruwäsche am Fluss (Tanja machte Bekanntschaft mit ein paar Blutegeln, Basadai mit einem Krokodil), stiegen wir auf die drei Floße, gut aufgeteilt, das Gepäck vertäut. Und los ging die Fahrt.
Zuerst war es ruhig, doch manche unserer Menschen kamen auf seltsame Gedanken – ein Baumkänguru auf den Kopf als Sonnenschutz. Natürlich machten wir das nicht mit.
Der Fluss wurde immer rauer, der Dschungel am Rand wurde zu Fels, immer mehr Fels, auch im Wasser. Wir klammerten uns aneinander fest. Hektisch versuchten wir, alle zu überzeugen, ans Ufer zu kommen, doch es war zu spät. Ein Floß knallte gegen einen Felsen, das Gepäck rutschte ins Wasser, Fluffy konnte sich gerade noch halten. Stinky, Carsten und Lilly hatten nicht so viel Glück – Tanja brachte das Floß zum Kentern, sie fiel im hohen Bogen ins Wasser, zusammen mit Chefarzt und N8engel. Stinky schaffte es, Tanja zu einem Floß zu ziehen, Carsten und Lilly retteten Chefarzt und N8engel – gerade noch mal gut gegangen.
Die Strömung wurde wieder weniger, und wir vertäuten die beiden Flöße. Geschafft, dachten wird, doch dann näherten wir uns einem Wasserfall. Basadai kundschaftete aus, entwarf einen verrückten kühnen Plan: Wir steuerten gerade noch vor dem tödlichen Fall auf einen Felsen. Und dann? Springen … 15 oder 30 Meter, aber was machte das schon für einen Unterschied. Kontrolliertes Springen, Schupsen, gut Zureden, und endlich waren alle unten angelangt. Nur Delfinstern war so pfiffig, den Weg zu nehmen.
Wir beschlossen am Fuße des Wasserfalls unser Camp für die Nacht aufzuschlagen, denn hinter dem Wasser gab es eine gemütliche Höhle. Holz und Früchte sammeln … das Feuer kriegten wir nicht an, aber noch störte uns das nicht.
Doch dann hörten sie: Die Trommeln! Verbotenes Land … Kängurufresser … Menschenfresser …
Lilly, Stinky und Freddi waren schon längst ausgeschwärmt, um die Gegend zu erkunden, aber die Menschen konnten es nicht abwarten und rannten selbst (laut wie eine Herde Tapire) in den Dschungel. Chefarzt, Hermione und Federkiel gaben vor, Holz zu suchen, aber eigentlich waren sie nur neugierig, wer da trommelte. Und so lief Chefarzt geradewegs in die Falle und baumelte kopfüber an einem Baum. Das war doch eigentlich recht bequem, aber sofort ging die Hektik los, ihn da runterzuholen. Die Trommeln wurden lauter, die Kängurufresser kamen näher.
Chefarzt spielte den Helden, schickte uns weg, weil er sich selbst befreien konnte, doch die Trommler erwischten ihn. Totenstille auf einmal.
Die Entscheidung fiel schnell, alle rannten kopflos in den Dschungel, Chefarzt zu finden. Nur Flauschi merkte, dass auch Carsten fehlte. Wir fanden die Stelle, an der Chefarzt in die Falle gegangen war. Geistesgegenwärtig hatte Chefarzt eine Spur gelegt, der wir folgen konnten. Natürlich saß er nicht im Kochtopf, wie viele Menschen vermuteten, schließlich war das ein Stamm von Kängurufressern …
Und so wurden die Menschen von den Einheimischen, den Gani, freundlich aufgenommen, saßen bald alle ums Feuer und aßen sich die Bäuche voll (und fragten nicht mal, was für ein Vierbeiner da im Stew war). Nur Basadai war misstrauisch, dass sie uns Kängurus alle in eine separate Hütte sperrten. Lilly, Stinky und Freddi saßen da schon …
Würden wir die Nacht überleben? Und wenn ja, was würde morgen geschehen?
Artikel von: Monsterdoc