eine sehr wichtige frage, die ich mir in letzter zeit stelle, ist, ob ich meine kinder die „star wars“ filme in der filmisch chronologischn reihenfolge schauen lasse, oder in der gefilmt chronlogischen. sehr schwierig. macht es sinn, die episoden i-iii brav am anfang kommen zu lassen, damit alle personen eingeführt werden, damit der zuschauer, der noch keine ahnung hat vom star wars universum, schön langsam alle verwandtschaftlichen beziehungen erklärt bekommt? und weil sich george lucas das vielleicht so gedacht hat?
oder macht es sinn, sich den spannungsbogen zu erhalten, dass darth vader der vater von luke und leia seine schwester ist? ist das nicht eine der schlüsselszenen in der gesamten reihe? raubt man damit nicht dem ganzen seine strategie? außerdem ist die episode iv sicher die märchenhafteste, die kindlichste folge: das gute gegen das böse ist klar festgelegt. gutes trägt weiss, böses trägt schwarz. han solo trägt beides, denn er ist auch ein gauner. aber ein netter.
also doch die gefilmt chronologische? zuerst die episoden iv – vi, dann i-iii, so, wie sie george lucas ursprünglich geschrieben hat. aber das bedeutet wiederum, dass meine kinder mit den ewoks konfrontiert werden – ein absoluter tiefpunkt. und am ende möchten sie dann nicht den beginn der saga sehen. aber, ganz ehrlich, würde mich das stören? schließlich sind die wichtigsten filme die iv-vi.
ich bin auch nie mit „der pate – die saga“ gut freund geworden. es mag zwar cineastisch reizvoll sein, die lebensgeschichte der corleones in chronologischer abfolge zu sehen, und das hatte in der tat gewissen witz – aber lebten nicht zumindest die „paten“ i-ii gerade von den zeitsprüngen? ich sehe doch filme vor allem, um spannung zu erleben, und nicht, um ein geschichtsbuch zu verfilmen. die parallelität des lebens des jungen vito gegen die aufstrebende macht von michael war doch der knüller des zweiten teils.
aber andererseits warten die kinder auf yoda. keine ahnung warum sie ihn so mögen, ohne die filme überhaupt zu kennen. ach, doch: man kann heutzutage nicht mehr durch die geschäfte und zeitschriften ziehen, nicht mal mehr durchs h&m, ohne dass einem „star wars“ entgegenspringt. also kennen sie viele der figuren schon. yoda. darth vader. auch von luke haben sie schon gehört. vielleicht ist es gar keine überraschung für sie, dass vader sein vater ist. was haben wir uns damals in die kinosessel verkrallt. schauer liefen uns den rücken hinunter. aber wird das heute auch so sein? also doch die reihenfolge i-vi ?? aber die episoden i – iii sind für meinen geschmack zu hart, zu knallig, zu monströs, sie machen den kindern vielleicht angst? andererseits, jar jar binks ist ein ganz lustiger charakter.
und wann kann man kindern „star wars“ überhaupt zumuten? märchen kennen sie genug. also ist die episode iv kein problem für sie? ich war immerhin genau so alt wie meine grosse tochter jetzt, als „a new hope“ rauskam. und da hab ich´s auch im kino gesehen. obwohl ich kurz vorher „bernard und bianca – die mäusepolizei“ genossen habe. aber „star wars“ bedeutete wohl für uns alle der beginn des cineastischen erwachsenwerdens. (weitere zeitgenossen übigens „rocky“ und der „marathon-mann“ – die aber dann doch erst viel später im fernsehen oder vhs). danach war es aus mit den disney-träumen.
schwierige überlegungen im hier und jetzt. ich kann noch warten, sicher. die kinder auch. dank den dvds habe ich mehr einflussmöglichkeiten, als wenn die filme jetzt aktuell im kino liefen und der druck der peer-group zu groß werden würde. und am ende werden es filme für sie sein, wie manch andere auch. vielleicht ohne ein bedeutung. ist es vielleicht das, was ich nicht ertragen kann? und das auch der grund, warum ich mir diese gedanken mache?
4. mai