Den ganzen Vormittag kämpften wir uns durch den dichten Dschungel. Nesse hatte einen ausgezeichneten Orientierungssinn, er hinterlegte ständig Markierungen, um den Weg zum Lager auch wieder zurückzufinden. Selbstverständlich gingen wir nach Westen. Denn: Westpapua liegt äh im Westen. Basadai und Ava waren dank der guten Vorbereitung extrem gewandt an der Machete.
Wir mussten in der Nähe der Grenze sein. Das Wasser ging langsam zur Neige. Kaum noch Essensvorräte. Es war unerträglich schwül, der Regenwald dampfte. Wir kamen an eine Lichtung. Endlich konnte man mal die Gegend etwas überblicken. Dann der Schock: Nichts als Grün. Keinerlei Anzeichen von Zivilisation.
Dann ein Rascheln, ein Zischen hinter Basadai.
“SNEK !!!” brüllte Nesse
Basadai drehte sich um und hieb der Schlange mit einem Schlag den Kopf ab.
“Uff” entfuhr mir
“A carpet snake”
“Was?”
Keine Giftschlange also. Egal. Unser Mittagessen war gesichert. Gemütlich entzündeten wir ein Feuerchen und grillten die Schlange. Das schmeckte wirklich exzellent. Viel besser als deutsches Gammelfleisch im Supermarkt. Basadai, lässig wie sie war, spielte den Vorfall später etwas herunter. Nein, es war keine Beutelratte, sondern eine Schlange. Weiter unten war ein Wasserlauf. Endlich! Aber Vorsicht, zunächst mussten wir das Wasser entkeimen. Hendrik packte ein kleines UV-Gerät aus. Eine elegante Möglichkeit um Wasser rasch und geschmacksneutral zu entkeimen …
Ich hörte, dass der Cheffe mithilfe von Tanja und Federkiel im Lager eine Not-Operation an Elenas Halsvene machen musste. Gerade noch mal gutgegangen. Danke, ehrlich, vielen Dank … auch die anderen scheinen wohlauf zu sein.
Zudem hörte ich, dass ein alter Bekannter, Paul der Rettungsassistent, irgendwie von unserem Flugzeugabsturz mitbekommen hat. Er plant eine großangelegte Rettungsaktion. Aber das kann dauern, und wie will er uns finden? Die Bäume sind so hoch und dicht. In PNG befindet sich der größte und intakteste Regenwald der Erde … für unsere Situation: leider!
Dann Erleichterung: Ein Grenzposten … Wahnsinn, wir waren gerettet, äh glaubten wir zumindest. Wie sollten wir aber eigentlich erklären, was wir hier wollten?
Das lasse ich mal Basadai und Nesse machen …
Artikel von: Monsterdoc