Richtig gemütlich war es in Sektor 14-B.
Anfangs war Angelo doch ein wenig unsicher, weil er nicht wusste, wie man denn ein Christkind nun anreden soll, immerhin handelt es sich ja streng genommen um eine Art Respektsperson. Bald aber merkte er, dass man hier oben eigentlich ziemlich locker drauf ist. Man duzt sich jedenfalls, fast wie in Skandinavien.
Angelo und Angelina erzählten dem Christkind von den finstere Plänen des Weihnachtsmannes, aber das Christkind lachte nur sein glockenhelles Christkindlachen.
„Das erzählt der schon seit dreihundert Jahren!“ sagte es und dann spendierte es noch eine Runde leckerer Weihnachtskekse.
Schließlich aber waren alle Kekse verputzt und auch die dritte Kanne Yogi-Swami-Vishi-Vashi-Tee leergetrunken. Das Christkind stand auf und klatschte in die Hände.
„So, Leute, jetzt wird gearbeitet. Ihr seid doch so gut und helft mir ein wenig?“
Wer kann dem Christkind schon einen Wunsch abschlagen?
„Aber fällt das nicht auf, wenn die Geschenke gar nicht vom Christkind kommen?“ fragte Angelo.
Aber das Christkind lachte erneut.
„Das merken die Kinder doch gar nicht!“
Und in der Tat, Angelina zumindest sah mit ihren goldenen Locken und dem weißen Kleidchen schon ziemlich christkindmäßig aus. Und Angelo?
„Wart’s ab!“ sagte das Christkind und schleppte ein rotes Kostüm mit Zipfelmütze herbei.
Das Kostüm passte Angelo hervorragend und den Schlitten vom Weihnachtsmann, den mit den fliegenden Rentieren, den hatten sie ja auch zufällig gerade dabei.
Jedenfalls machte die Arbeit richtig Spaß.
Und alle Kinder auf der ganzen Welt waren glücklich und haben sich gefreut.
Und Kirchenglocken haben geläutet und Weihnachtslieder wurden gesungen und Tannenbaumkerzen angezündet, aber das brauche ich Euch ja nicht zu sagen, Ihr wisst ja, wie das so ist.
Seitdem läßt sich das Christkind übrigens öfters von menschlichen Wesen helfen, aber das ist eine andere Geschichte.