Angelo und Angelina – eine Weihnachtsgeschichte

Okay, Leute, es weihnachtet. Nur so, falls Ihr es noch nicht gemerkt habt. In den Shopping Malls und Kaufhäusern erklingen wie jedes Jahr die schmalzig triefenden jahreszeitenüblichen Weichspülermelodien, von allen Tannenspitzen isieht man goldene Lichtlein blitzen, vorwiegend LED’s natürlich und blitzprogrammgesteuert. Kurzum, es weihnachtet. Aber das sagte ich schon. Ich will daher, liebe Leser, Euer Herz und Gemüt erwärmen und eine Weihnachtsgeschichte erzählen. Auch wenn sie ein wenig Off-Topic ist. Also, Leute, lehnt Euch zurück, nehmt Euch noch einen Glühwein (anders ist diese Geschichte nicht zu ertragen), und…. voilà, Vorhang auf, los gehts:

Weder Angelo noch Angelina waren Engel. Zumindest nicht für die Dauer ihres irdischen Daseins. Will sagen, sie entsprachen, was ihren Lebenswandel anging, ganz und gar nicht den Vorstellungen, die man gemeinhin mit einem Engel verbindet. Das heißt… Angelina vielleicht schon, zumindest auf den ersten Blick. Mit ihrer rauschgoldblondgelockten Mähne, den bergseeblauen Augen und zum Anbeißen knackigem Körperbau gelang es ihr mühelos, fast alle geschlechtsreifen männlichen Exemplare der Gattung Homo Sapiens auf geradezu magische Weise in den Bann zu ziehen. Nicht wenigen von ihnen würde sie sogar geradezu himmlische Freuden bereiten – und während eben jene sich im Paradies wähnten wurden andere von Angelo eben dorthin geschickt. Das war schließlich sein Job.
Angelo arbeitete für ein großes sizilianisches Wirtschaftsunternehmen. Er war dort für Inkasso zuständig und war… halt so etwas ähnliches wie ein Sachbearbeiter.
Angelina war auch so etwas ähnliches wie eine Sachbearbeiterin, wobei die Sachen, die sie bearbeitete… aber das ist jetzt nicht wichtig, wir wollen nicht indiskret sein.
Eigentlich geht es in dieser Geschichte ja auch darum, wie Angelo und Angelina zu Engeln wurden.
Wobei das eigentlich ziemlich schnell berichtet ist: es war nämlich bloß eine Art Betriebsunfall.
Betriebsunfall?
Naja… es geschah im Rahmen einer dienstlichen Auseinandersetzung mit einem seiner Kunden. Anstatt die offenstehende Rechnung zu begleichen hatte der es vorgezogen, von einer Schusswaffe Gebrauch zu machen. Angelo hatte zwar auch eine, aber der andere war schneller gewesen.
Tja, und fast in der selben Minute wurde Angelina von einem ihrer Kunden erwürgt. Auch ‘ne Art Betriebsunfall. Angelino konnte ihr leider nicht mehr zur Hilfe kommen, weil er ja bereits… wissen wir ja schon.
So kam es also, dass Angelo und Angelina einander erst vor den Pforten der Unterwelt wieder begegnen sollten.
Aber das erfahren wir im nächsten Teil unserer Weihnachtsgeschichte.

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