Wochenende, der Tag des Herren, frühmorgens. Irgendwo im Ruhrpott tritt Rettungsdienstblog seine Schicht auf dem RTW an. Nach dem Übernehmen des RTW, der Nahrungsaufnahme und des Schreibkrames der letzten Schichten will ich einfach mal ins Bett.
Aber leider wird dieser Plan, wie so oft, vom Mitbürger unterbrochen:
„P Tür, im PKW, Blablubbstr. 146″
So lautet die Einsatzmeldung, die uns erwartet. Mit uns zusammen werden bei diesem Stichwort auch noch der Notarzt und ein Löschfahrzeug alarmiert und wir alle bekommen unterwegs die Info, dass sich eine Person in seinem Auto eingeschlossen haben soll, dort nicht ansprechbar sein soll und sich ein Passant Sorgen mache.
Also mit allem Krimskrams ab zur Einsatzstelle. Dort angekommen trifft auch zeitgleich die Polizei ein.
Ein netter Bürger steht neben dem besagtem Auto, indem wiederum eine andere Person drin liegt und die Augen zu hat. Der nette Bürger erklärt uns, dass er sich um den Autoinsassen Sorgen mache und ja nicht wisse, ob der Wagen abgeschlossen sei.
Nach einem kurzen, geschulten Blick auf die Autotür probieren wir einfach unser Glück. Die Tür ist natürlich nicht verschlossen und der Autoinsasse hat inzwischen auch schon die Augen aufgemacht, schlaftrunken schaut er die Szenerie an: 3 rote Autos, eine Polizeistreife und ganz, ganz viele besorgte Feuerwehr- und Rettungsdienstmenschen um ihn herum.
Er erklärt uns, dass er nur im Auto etwas seinen Schlaf nachholen wollte und es ihm gut gehe. Sein Auto hat er übrigens auch nicht abgeschlossen gehabt.
Also Sachen einpacken und wieder ab nach Hause.
Was war daran jetzt so schwierig, als Passant vielleicht einfach mal selbst sein Glück zu versuchen?!? Vielleicht einfach mal selbst an die Autoscheiben zu klopfen? Oder die Tür zu öffnen versuchen?!?
Nein, da ist es natürlich einfacher mal eben den Notruf zu wählen und die ganze Kavallerie kommen zu lassen…alles für einen schlafenden Menschen…
Ganz schön mündig, diese aufgeklärten Bürger. ^^