Vor kurzem hatte ich mit verschiedenen Twitter-Usern eine Diskussion um Schlafen und Ruhen im Dienst.
Per Definition ist es formal so, dass Feuerwehrleute und Rettungsdienstler im Dienst nicht schlafen, sondern nur ruhen. Das ist eine arbeitsrechtliche Sache, weil schlafen wird nun mal nicht bezahlt, ruhen hingegen schon. Der Begriff “ruhen” soll hierbei eine schlaf ähnliche Form des erholens beschreiben, in dem sich der Mensch aber weiterhin in bedingter Einsatzbereitschaft befindet. “Schlafen” hingegen wäre Erholen ohne Einsatzbereitschaft.
Jetzt könnte man meinen: Oh man, was für Korinthenkacker! Schlafen und Ruhen ist doch im Endeffekt dasselbe.
Aber weit gefehlt. Wer schon einmal selber Dienst geschoben hat und geruht hat, wird dies bestätigen können. Wenn man auf der Arbeit schlafen ruhen kann, wird man nie so tief und fest schlafen wie zuhause in seinem eigenen Bett.
Das hat zum einen damit zu tun, dass die Betten in der Regel auf den Wachen ausgelutscht und unbequem sind, zum anderen aber auch, weil man sich ja in ständiger Einsatzbereitschaft befindet.
Während des Ruhens sind bei vielen (fast allen) Kollegen die Sinne weiter geschärft. Manche Kollegen werden sogar schon wieder hellwach, bevor der Melder geht.
Ich zum Beispiel höre unseren Wachendrucker für die Depesche auch während des Ruhens und bin dann meistens schon wieder wach. Andere Kollegen hören das Knacken der Lautsprecher der ELA, wieder andere das Knacken der Neonröhren oder das automatische Öffnen der Hallentore. Und ganz besondere Kollegen haben es einfach so im Gefühl. Mit der Zeit entwickelt man einfach ein Gehör für solche Sachen und wird dann schon wach.
Deshalb kann man nach einem Nachtdienst, sei er auch noch so ruhig gewesen, nicht so fit sein, wie nach einer Nacht zuhause.
Ihr seht also: Zwischen Ruhen und Schlafen besteht doch ein Unterschied.