Fasst verpasst. Dr. Kunze, oder “Der andere Hausarzt” schreibt heute auf Twitter einer 24-teilige Geschichte. Sehr gute Idee, wie ich finde und bisher eine schöne Geschichte aus dem Leben.
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Sucht
Ärztestreik. Hausärztlicher Notdienst. Viele Patienten. Rezeptwünsche. Aber vor allem AUs. Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen. An diesem ersten schönen Tag im Jahr.
Dazwischen ein älteres Paar. Gut situiert. Gut gekleidet. Allerdings ist sie eher wortkarg. Sieht irgendwie zu “aufgemacht” aus.
“Nur ganz schnell dazwischen, wir brauchen ein Rezept. Dauert nicht lange.” Ach so?
Worum gehts denn? Er nennt den Namen. “Leider ist die Packung gerade heute zuende gegangen. Schreiben Sie doch bitte eine große auf.” sagt er ganz freundlich.
Leider hat der Arzt das schon zu oft erlebt. Daß er doch bitte eben eine große Packung Schmerzmittel, Hustenblocker, Schlafmittel, Sedativa, Antidepressiva aufschreiben möge. Denn man fahre morgen in den Urlaub. Oder der Vater litte so unter Schmerzen. Man sei bestohlen worden. Und gerade heute habe der Arzt ja geschlossen.
“Temazepam” ist ein suchtauslösendes Beruhigungsmittel, daß man jetzt nicht verschreiben werde, daß wahrscheinlich auch der Haus-Neurologe nicht aufschreiben würde, erklärt der Arzt. Das wissen die beiden natürlich. Aber sie empören sich. Wie immer. Freundlich fangen solche Gespräche an. Zu freundlich vielleicht. Später Empörung. Beschimpfungen manchmal. Was man denn für ein unmenschlicher Arzt sei. Ob man keinen Eid geschworden habe zu helfen. Wessen man die Bittsteller wohl verdächtigen würde. Ein Unding, das man melden werde. Unverschämte Frechheit.
Meist beruhigt sich die Situation wieder, wenn man einen Kompromiss anbietet. Eine Tablette Oxazepam für die Nacht, zum Beispiel. Wieder freundlich: Ob man nicht gleich zwei haben könne.
Diesmal hat sich der Besuch für die Beiden nicht gelohnt. Aber man kanns ja später nochmal versuchen. Oder nächstes Wochenende.
Irgendwann sitzt wieder ein gutgläubiger Anfänger hier.
UPDATE: Depression bei Angehörigen von Beatmungs-Patienten
Aktuelle Studie im New England Journal of Medicine: Ein Jahr nach Entlassung der Patienten leidet noch fast jeder zweite Angehörige unter Depressionen. Die Autoren vermuten, daß die psychische Belastung sogar höher ist als bei der Betreuung von Demenzkranken und empfehlen maßgeschneiderte psychosoziale Unterstützungsangebote.
Ein Tag rund um Ideen: Innovations-Konvent mit Verleihung des Medizin-Management-Preises 2013
Die meisten Dinge, ohne die wir uns heute den Alltag nicht mehr vorstellen können, begannen einmal ganz bescheiden. Oft war es die Idee eines Einzelnen, und oft musste dieser sich anfangs gegen allerhand Skepsis behaupten. Gern denke ich zum Beispiel an das erste Automobil, das 1885 knatternd und stinkend durch Mannheim rumpelte, während Erfinder Karl Benz Kopfschütteln und Spott erntete: Welch ein armseliger Maschinenkasten – als ob es auf der Welt denn keine Pferde gäbe!
Und dabei sind gerade in der Gesundheitsbranche Innovationen unerlässlich! Der steigende Kosten- und Zeitdruck, die zunehmend älter werdende Bevölkerung und der fortschreitende Fachkräftemangel zwingen uns regelrecht dazu, alte Pfade zu verlassen und auch in völlig neue Richtungen zu denken. Um den Mut hierzu zu fördern und zu belohnen, schreibt der Medizin-Management-Verband jedes Jahr den Medizin-Management-Preis aus.