Kleine Reflexion zwischen den Jahren: Wenn ich Gesundheitsminister wäre

„Hast Du denn keine Meinung zur Gesundheitspolitik?“

…so fragte ein Kommentator nach meinem vorletzten Beitrag.
O ja, und ob ich eine Meinung habe!
Allerdings ist die… wie soll man sagen? Nun ja, vielleicht ein bißchen speziell.
Ich glaube, dazu muss ich ein wenig ausholen:
Nehmen wir an, es ist ein klirrend kalter Winterabend und ich stapfe durch die schneebedeckten leeren Straßen unserer kleinen Stadt. Ich stapfe am Marktplatz vorbei und stapfe immer weiter, durch den kleinen Park, am Fluss entlang und noch weiter und weiter. Und es ist immer noch klirrend kalt, über mir glitzern die Sterne und unter mir knirscht der Schnee und ab und zu kommt ein Rentner vorbei mit einem kläffenden Köter und dann…. halt, was ist denn das?
Tja, sieht ganz so aus, als stünde da das Christkind vor mir.
„’n Abend, alter Junge,“ sagt es, „Du hast Weihnachten Dienst gehabt, deswegen habe ich Dich leider nicht bescheren können. Aber weil Du das ganze Jahr über fleißig Leben gerettet und an Deinem Blog geschrieben hast, will ich mal nicht so sein. Hast ‘nen Wunsch frei. Aber zack-zack, mach schnell, ich muss in den Himmel zurück, Angelina hat Pasta gekocht und Angelo hat ein paar Freunde eingeladen!“
„Okay,“ sage ich, „dann hätte ich gerne einen Zauberstab, mit dem ich mir jeden weiteren Wunsch erfüllen kann!“
„Haste mich mal wieder ausgetrickst,“ sagt das Christkind und aus dem Nichts heraus hat es ein kleines Päckchen hergezaubert, welches es mir in die Hand drückt. „Schönen Abend noch!“
Dann verschwindet es in einem glitzernden Sternengeschwurbel.
Aufgeregt packe ich das Päckchen aus und, man glaubt es kaum, da ist tatsächlich ein Zauberstab drin. Natürlich probiere ich das Ding gleich aus und wünsche als erstes mal, dass die Geschenkverpackung fachgerecht entsorgt ist und…. schwupp…. das Papier ist im Mülleimer.
Wahnsinn, denke ich. Also, dann wünsche ich mir, dass ich Gesundheitsminister bin und…
sitze gleich darauf in einem dicken dunklen Lederchefsessel an einem riesigen Schreibtisch in einem geschmackvoll eingerichteten Büro.
Waahnsinn, denke ich, Waaahnsinn! Die Tür geht auf und eine hübsche Sekretärin kommt rein und bringt mir einen Stapel Akten.
„Wünschen Sie einen Kaffee, Herr Minister?“ fragt sie.
Aber gerne, sage ich und Schwuppdiwupp steht eine Tasse mit herrlich duftendem Espresso neben mir.
„Oh, Sie haben ja schon einen!“ sagt die Sekretärin erstaunt.
Ich sage nichts. Und sobald meine Sekretärin wieder draußen ist berühre ich mein Zauberstäbchen und wünsche mir, dass alle Ärzte in diesem Land glücklich sind und soviel Geld verdienen wie sie brauchen und nicht mehr Stress haben als absolut notwendig.

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