Kleine Weihnachtshorrorshow (Teil 6)

Erstaunlich, wie schnell die Feuerwehr vor Ort ist! Keine sieben Minuten später schwärmt ein Trupp von Jungs in schwarz-neongelb-gemusterter Schutzkleidung durch unsere Flure. Einer von ihnen hat einen eindrucksvollen Werkzeugkoffer dabei, bahnt sich ohne zu zögern den Weg zur Wurzel des Übels und Sekunden später hört das Blubbern auf.
„Und jetzt?“
„Jetzt pumpen wir das Wasser ab!“
Dazu haben sie eine Art überdimensionalen Staubsauger mitgebracht.
Ein weiterer Feuerwehrmann inspiziert alle Räume. Eine Tür ist abgeschlossen.
„Was ist dahinter?“
„Das Chefsekretariat!“
„Kann man das aufschließen?“
Äh… wenn man einen Schlüssel hätte… wo kriegt man den jetzt her? Der Pförtner ist überfordert. Die Putzfrau sowieso. Was ist mit dem Hausmeister?
Der Pförtner verneint.
„…und den Chef habe ich auch noch nicht erreicht!“ berichtet er.
„Probieren Sie es halt weiter!“
„Können Sie so lange warten?“
Der Feuerwehrmann schüttelt den Kopf.
„Wir müssen da rein! Es könnten elektrische Geräte darin sein….“
„Was machen wir jetzt?“
„Die Tür aufbrechen!“
Für die Jungs von der Feuerwehr eine Sache von Sekunden, und keine Sekunde zu spät. Zwar steht das Wasser dort nicht ganz so hoch wie in den Toiletten, aber der Teppichboden ist gut durchweicht und die auf dem Boden geparkten Aktenstapel haben sich in ihrem unteren Bereich bereits in eine unansehnlich-homogene Masse verwandelt.
Eine gefühlte Ewigkeit später lasse ich mich erschöpft auf der Bank im Aufenthaltsraum fallen. Der Fernseher läuft immer noch.
Einer von den Kettensägenrambos wird gerade bei einer Zombie-Party über offenem Feuer am Spieß gegrillt. Die letzten Bikini-Mädels haben sich auf ein Boot gerettet und segeln in den Sonnenuntergang.
Abspann.

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