Kalt ist es draussen, da kommt an einem solchen Wintertag eine Stammkundin mit ihrer Tochter in die Apotheke gestürmt. Beide mit ziemlich nassen Haaren und die Mutter reichlich aufgeregt.
„Wir waren gerade beim Coiffeur. Sie wollen uns die Haare nicht machen, weil sie sagen, meine Tochter hat Läuse!“
Ah, ja.
Der Coiffeur hat so seine Richtlinien. Sobald bei jemandem Läuse entdeckt werden, wird er oder sie nicht mehr weiterbe… – sagt man da -behandelt?
Solche Hygienerichtlinien sind gut – wer will schon nach einem Besuch beim ‘Höörlifilzer’ anschliessend Läuse haben, weil die noch vom Vorkunden am Kamm oder an der Schere klebten?
Nur: Die Tochter hat keine Läuse. Oder besser: nicht mehr. Sie wurde vor 5 Wochen und dann – um ganz sicher zu sein, nochmals vor 3 Wochen dagegen behandelt. Ja. Was sie noch hat – wie ich nachschauen kann -sind aber ein paar noch in den Haaren klebende Nissen. Die hängen da ziemlich fest und sind, da sie lange (und schöne dichte) Haare hat, nur mit sehr viel Mühe, einem Nissenkamm und viel Zeit und Geduld zu entfernen. Dass jetzt noch aus den Nissen Läuse schlüpfen ist eher unwahrscheinlich, da schon nach der ersten Behandlung trotz regelmässiger Kontrolle keine mehr sichtbar waren – und es hat sie auch nichts mehr gejuckt oder so seitdem.
Das haben sie dem Coiffeur danach auch noch zu erklären versucht. Genützt hat es nichts. Er hat beide mit immer noch nassen Haaren bei diesem Wetter heimgeschickt.
Aber: hätte er nicht wenigstens die Haare noch trockenföhnen können? Da gab es doch einen Bericht nach dem Läuse (und Nissen) empfindlich reagieren auf heisse Luft?
(Achtung: das ist keine offizielle Behandlung gegen Läuse und man sollte nicht selbst zu lange mit einem heissen Föhn an den Haaren der Kinder werken, weil das im schlimmsten Fall auch Verbrennungen geben kann)