Das Bundesministerium für Gesundheit hat Tipps zum Umgang mit Medikamenten veröffentlicht. Darin empfiehlt es Patienten unter anderem, ihre Medikamente aufzulisten. Was bringt eine solche Liste?
„Viele HIV-Patienten schreiben auf, welche Medikamente sie einnehmen“, sagt die Ärztin Marianne Rademacher von der Deutschen AIDS-Hilfe. „So lassen sich Wechselwirkungen vermeiden, wenn Patienten weitere Medikamente nehmen.“
Geht man beispielsweise in die Apotheke und holt sich ein rezeptfreies Präparat, kann der Apotheker anhand der Liste prüfen, welche Medikamente zusammenpassen. Das bedeutet mehr Sicherheit, denn manche Substanzen können Nebenwirkungen verstärken oder sogar die HIV-Therapie gefährden.
Schneller Überblick für Ärzte
Auch Ärzte können sich mit einer solchen Liste schnell einen Überblick verschaffen. „Bei einem Arztwechsel kann eine Liste sinnvoll sein, wenn der Patient seine Medikamente oder ihre Dosierung nicht genau kennt“, sagt Rademacher. „Allerdings gibt man damit auch Informationen über die eigene Krankengeschichte preis. Denn aus einer Medikamentenliste lässt sich zum Beispiel leicht auf eine HIV-Infektion schließen.“
In jedem Fall könne eine Medikamentenliste nur eine zusätzliche Hilfe sein. „Es ersetzt nicht das Gespräch mit dem Arzt und dem Apotheker. Ihre Aufgabe ist es schließlich, Wechselwirkungen möglichst zu verhindern. Dazu sollten sie den Überblick über die Medikamente haben.“ Wichtig sei neben der Wahl eines guten Arztes auch die Wahl einer guten Apotheke.
Weitere Informationen zu Wechselwirkungen:
- Die Seite „HIV-Wechselwirkungen“ beschreibt vor allem Wechselwirkungen von HIV-Medikamenten mit naturheilkundlichen Präparaten, Vitaminen u.a.
- Die Seite „HIV-Drogen“ informiert über Wechselwirkungen mit Drogen
- Auf der englischsprachigen Seite „HIV-Druginteractions“ lassen sich Wechselwirkungen zu einzelnen Medikamenten abfragen (einschließlich iPhone-App).
- Ähnlich funktioniert die Seite des Instituts für interdisziplinäre Medizin (IFI), das zudem eine Wechselwirkungs-Hotline anbietet.