Dass es in der Gesundheitspolitik jede Woche ne andere Schlagzeile gibt, ist ja nix Neues. Dass es aber jetzt möglicherweise durch eine unglückliche Kettenreaktion zu einer Massen-Kassenzulassungs-Rückgabe nächsten Mittwoch in Bayern kommen könnte, hätte keiner geahnt. Kommt es zum Showdown am 22.12. titelt die Abendzeitung.de?
Wie kam es zu der Eskalation?
- Hausärzte verdienen zu wenig, daher planen sie einen Systemausstieg 2008.
- Der erste Direktvertrag zwischen Ärzten und AOK spült (zunächst?) deutlich mehr Kohle in die Taschen der Hausärzte. Andere Krankenkassen ziehen nach.
- Gesundheitsminister Rösler wertet die Hausarztverträge im Rahmen der Gesundheitsreform wieder ab.
- Bayerns Hausärzte drohen erneut mit Systemausstieg. Die AOK Bayern kann dieses nicht mehr ertragen und kündigt den Hausarztvertrag fristlos.
- Die Wellen schlagen hoch. Hausärzteverbände anderer Bundesländer solidarisieren sich mit den bayrischen Kollegen.
- Ganz Gesundheitspolitik-Deutschland schaut am 22.12.2010 auf die Sitzung des bayr. Hausärzteverbandes.
- Geben 70 Prozent ihre Kassenzulassung zurück, bricht das System zusammen.
Was für Folgen hat dies?
- Ab April 2011 müssten sämtliche Patienten die hausärztliche Behandlung aus eigener Tasche bezahlen.
- Die Reform der Reformen müsste blitzschnell aus dem Hut gezaubert werden.
- Wer die Kassenzulassung zurückgegeben hat, kann mindestens 6 Jahre keine Kassenpatienten mehr behandeln.
Wie wird es tatsächlich kommen?
- Wie üblich werden die Hausärzte den Schwanz einziehen und ein wenig mit den Zähnen klappern, das wars.
Artikel von: Monsterdoc