Wie an anderer Stelle berichtet, haben wir bei uns in der Notaufnahme eine tolle Kaffeemaschine. Koffein ist wichtig, wenn der Abend vorher zu lang, die Nacht zu kurz, der Morgen zu nervig, der Arbeitstag zu lange, der Feierabend zu kurz (Liste wahlweise erweiterbar…) ist. In den letzten Tagen hat all das vorangehende leider zugetroffen, damit ist der Koffeinkonsum in unermessliche Höhen gestiegen. Und jetzt ist mir tatsächlich permanent unwohl, ganz besonders nach dem Kaffeetrinken. Was ist los? Vertrage ich etwa keinen Kaffee mehr? Es scheint, als hätte ich einen schwierigen Entzug vor mir. Hilfe, wie soll ich so nur den Tag überstehen?
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Auf den Aconcagua
Wenn wir jetzt in Papua-Neuguinea wären würde ich sagen “longlong; waia i lus”, was soviel heißt wie, … wir haben alle einen an der Oberwaffel. Der nächste Seven Summit Gipfel wäre hiermit bestiegen, der Kibo, der höchste Gipfel Afrikas mit 5895 m Höhe. Es ist unfassbar, und es lief ohne jegliche Vorkommnisse. Auch Carlos trotzte seinen […]
verliebt in eine (Ex-) Patientin… danke für die vielen Rückmedlungen!
Jetzt ist sie also weg.
Und ich habe sie nicht angerufen.
Und das werde ich auch nicht mehr tun.
Warum?
Hmmm. Erstmal weiss ich nicht, ob ich das darf, rein rechtlich gesehen. Da müsste man mal nachfragen, bei der Rechtsabteilung der Ärztekammer oder bei einem guten Rechtsanwalt. Und ethisch?
Euer Votum ist ja überwältigend.
Aber wie sehen das die diversen Ethikkomissionen […]
MRT – Connections
Kreuzschmerzen, erklärte die Patientin. Sie habe seit Jahren schon Kreuzschmerzen. Unser Patientenverwaltungsprogramm bestätigte dies. Vor mir tat sich eine beeindruckende Liste an Röntgenbildern der Lendenwirbelsäule auf, welche man in den letzten Jahren angefertigt hatte, ebenso eine Computertomographie. „EIN MRT!“ sagte die Patientin, sie brauche nun ein MRT. Und zwar jetzt.
„Hm Frau Gonzel, es ist jetzt Sonntagmorgens und so ein MRT bekommt man leider nicht so schnell. Selbst für unsere stationären Patienten müssen wir in der Regel eine Woche drauf warten.“ Aber Frau Gonzel war hartnäckig. Diese Schmerzen habe sie nun schon seit 10 Jahren. Das könne doch nicht so weitergehen. Sie bräuchte jetzt ein MRT. Ich versucht noch zu erklären, dass ein MRT eine diagnostische Untersuchung war und keinen akut heilenden Effekt hätte, dass die Behandlung von Rückenschmerzen sehr langwierig sein könne und man bei ihr ja auch schon einen Unfall vor 10 Jahren als Ursache der Beschwerden kenne, ein MRT also höchstwahrscheinlich keinen Neugewinn an Informationen bringe und wie gesagt zur Behandlung eher nichts beitragen würde. Egal. Frau Gonzel wollte weiter ein MRT. Wir versprachen schließlich zumindest zu versuchen eines zu bekommen (Mindestens eine Woche Wartezeit Frau Gonzel!) und nahmen die Patientin aufgrund eines weiteren internistischen Problems stationär auf.
Vier Tage später, ich bastelte gerade einen langwierigen Arztbrief, rief mich die Sekretärin des ärztlichen Direktors an, ich solle heute Nachmittag ganz dringend den Direktor anrufen. „Huä?“, dachte ich, „was habe ich getan?!“
Mit etwas Herzklopfen rief ich also gegen Mittag an und der ärztliche Direktor erkannte mich auch sofort. „Ah Frau Zorgcooperations!“, rief er sichtlich erleichtert, „Gut das sie anrufen. Es tut mir Leid sie hier zu belästigen. Wissen sie, ich war früher mal in einem Tennisclub zusammen mit einem Herrn Gonzel. Und nun ruft mich dieser Mann täglich an. Täglich! Seine Frau läge hier und bräuchte dringend ein MRT! Was ist denn da los? Können wir da was tun?“ Der Direktor hörte sich hier etwas verzweifelt an. „Äh ja“, sagte ich und versicherte der MRT-Termin wäre schon geplant, wenn auch erst in drei Tagen, aber definitiv im Kalender stehend.