WikiLeaks polarisiert.
Die einen freuen sich diebisch über jeden neuen aufgedeckten Skandal, die anderen finden Petzen einfach blöde.
Auch aus dem Gesundheitswesen sind so einige Indiskretionen herausgesickert, und dabei geht es nicht nur um die Machenschaften großer Pharmakonzerne.
Ja, und in Deutschland?
Nach der letzten Bundestagswahl im Herbst 2009 wurden die Ministerpostenausgekungelt. Eine gewisse Dame aus der Unionsfraktion soll Interesse am Gesundheitsressort angemeldet haben, wurde aber von der Kanzlerin zurückgepfiffen: Die Sache sei zu heikel. Es seien schließlich ein paar unpopuläre Reformen notwendig, und deshalb soll sich da lieber ein anderer die Hörner abstoßen.
Was lehrt uns diese kleine Indiskretion?
Eine Nachricht, die keine Nachricht ist sondern eine Binsenweisheit: Gesundheitspolitik ist eine heiße Kartoffel. Jeder sieht zu, dass er sie schnell weiter reicht, natürlich erst nachdem er ganz schnell seinen Senf dazu gegeben hat. Und der, bei dem das Ding dann liegen bleibt, der hat die Arschkarte gezogen.
Was auch immer man gesundheitspolitisch anstellt, man wird sich Feinde machen.
Was auch immer man tut: man kann einfach nicht gewinnen.
Und deshalb möchte ich diesen Job nicht machen und bewundere jeden, der mit kühlem Verstand an die Sache herangeht und zumindest ein paar gute Ideen durchzusetzen versucht… und sich nicht gleich der erstbesten, lautesten und finanzkräftigsten Lobbygruppe an den Hals schmeißt.
Aber ich will nichts gesagt haben… is ja schließlich fast noch Weihnachten….