Amphetamine auf Rezept: Nebenwirkung Tod

Ob Ecstasy, Speed oder Crystal-Meth: wer das Zeug haben will, weiß in der Regel, wo wo man’s kriegt. Auf legalem Wege aber kommt man an das Zeug normalerweise nicht ran.
Und das zu Recht: Neben der Suchtgefahr gibt es zahlreiche körperliche Nebenwirkungen, welche diese Substanzen ziemlich gefährlich machen.
Das war früher einmal anders:
Seit den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts waren Amphetamine als hochwirksame Arzneimittel im Einsatz, anfangs bei Asthma und Heuschnupfen, später auch bei Depressionen, Parkinson und Narkolepsie.
Außerdem wirkt es ausgezeichnet gegen Müdigkeit: nicht nur Generationen von Studenten haben das Zeug in den Nächten vor Prüfungen geschluckt, sondern auch Soldaten vor der Schlacht und nicht zuletzt übernächtigte Ärzte während und nach dem Dienst. An das legendäre Captagon (Wirkstoff: Fenetyllin) erinnern sich manche ältere Chirurgen noch lebhaft.
Und dann ist da noch die apetitzügelnde Wirkung dieser Wundermittel. Mit dieser Indikation hat man Präparate aus dieser Wirkstoffgruppe – beziehunsweise verwandte Substanzen – noch bis vor kurzem in einigen Ländern auf Rezept verschreiben können, so zum Beispiel in Frankreich. Dort war das Medikament Benfluorex (Handelsname: Mediator) bis 2009 im Handel, eigentlich zur Behandlung von Diabetikern, gerne aber auch zur Gewichtsabnahme verschrieben.
Mit fatalen Folgen: Über 500 Menschen sollen an den Nebenwirkungen verstorben sein, einige Quellen sprechen sogar von bis zu 2000 Toten..

(Dank an die Stationäre Aufnahme für den Link)

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