Biologisch angebautes Gemüse hat nicht mehr gesunde Antioxidantien

Mit zunehmender Nachfrage nach biologisch angebautem Gemüse und den damit vermittelten Werbebotschaften, steigt auch der Bedarf an gründlichen Studien, die die Inhalte der Werbung auf ihre Richtigkeit untersuchen sollen. Im neusten Journal of Agricultural and Food Chemistry erschien nun ein weiterer Artikel, der als Schlag gegen die Bioindustrie gewertet werden darf. Gemäss den darin untersuchten Daten haben biologisch angebaute Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln keinen höheren Gehalt an schützenden und gesunden Antioxidantien, als konventionell angebautes Gemüse.

Der gesundheitliche Nutzen der biologisch angebauten Gemüsesorten wird nach wie vor sehr kontrovers diskutiert und die Studienlage dazu ist äusserst dünn. In einer neuen Studie, die unter der Leitung von Pia Knuthsen durchgeführt wurde, schreiben die Autoren, dass es viele Punkte gibt, weshalb man im Supermarkt eher zu biologisch angebautem Gemüse greifen soll als zum konventionellen Angebot. Die wichtigsten Gründe dafür sind etwa der bessere Schutz der Tiere und der Umwelt, der bessere Geschmack, das Fehlen von (schädlichen) Pestiziden und Herbiziden sowie mögliche gesundheitliche Vorteile. Einen Punkt sollte man aber besser nicht mehr aufführen: den höheren Gehalt an schützenden Antioxidantien – zumindest bei den Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln.

Die Forscher berichten in ihrer Veröffentlich von Experimenten, bei denen der Gehalt an Antioxidantien, sogenannte Polyphenole, in Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln untersucht wurde, die unter konventionellen bzw. biologischen Konditionen gezüchtet wurden. Das Resultat war ernüchternd: man fand keinen Unterschied im Polyphenol-Gehalt in den untersuchten Gemüsesorten.

„Auf der Basis der vorliegenden Studie, die unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen stattgefunden hat, kann man nicht schliessen, dass biologische Zwiebeln, Karotten oder Kartoffeln generell einen höheren Gehalt an gesundheitsfördernden Substanzen enthalten als ihre konventionell angebauten Gegenstücke,“ so der Schluss der Studie.

Ob es andere Substanzen gibt, die ebenfalls gesundheitsfördern sein könnten und in biologischem Gemüse vermehrt vorkommen, wurde nicht untersucht. Klar ist aber, dass solche Untersuchungen dringend notwendig sind, will man die Aussage, wonach biologisch angebautes Gemüse gesünder sein soll, aufrecht erhalten.

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