Irgendeine warme Sommernacht des letzten Jahres. Ich hatte mal wieder Spätdienst auf dem KTW und wir hatten schon diverse Fahrten absolviert. Unser nächster Auftrag sollte eine Entlassung aus der chirurgischen Ambulanz eines Krankenhauses sein.
Unser Patient war ein augenscheinlich rüstigen Rentner, der aufgrund seiner mangelhaften Sehkraft heute in seiner Wohnung gestürzt war. Der Sturz hatte ihm eine dicke Kopfplatzwunde an der Stirn beschert. Diese war aber nun vom Krankenhaus genäht worden und jetzt sollte es nach Hause gehen.
Nachdem wir den Patienten dann ins seine Wohnung begleitet hatten, der Transport verlief komplikationslos und der Herr war wirklich nett, lud er uns auch noch zu einem Kaffee in seiner Wohnung ein.
Normalerweise schlagen wir ja solche Angebote kategorisch aus und verabschieden uns höflich. Dieser Patient aber wollte uns partout nicht gehen lassen, nicht weil er böse war oder so. Nein, er war einfach nur einsam und wollte ein wenig Gesellschaft geniessen. Nach einigem Bitten des Patienten liessen wir beide uns dann doch noch erweichen und setzten uns zu dem älteren Herren. Man merkte ihm richtig die Freude an, er blühte auf und erzählte uns einen Schwung aus seiner Jugend.
So verbrachten wir knapp eine dreiviertel Stunde bei dem Patienten und machten ihm so eine große Freude. Das muss im Krankentransport halt auch mal sein.