Klinkkonzern, Juristenkeule und Streisand-Effekt

Eine große Uniklinik wird privatisiert und an einen börsennotierten Konzern verkauft. Anschließend wird rationalisiert und optimiert. Politiker jubeln, die Presse auch. Alles läuft rund, alles in schönster Ordnung.
Wirklch?
Nicht ganz.
Es dauert nicht lange, da tauchen kritische Berichte auf: Patienten seien zu Schaden gekommen, da insbesondere am Pflegepersonal gespart worden sei. Im April wurde ein langer Fernsehbericht gesendet, in welchem sich Mitarbeiter und Patienten kritisch zu den Zuständen in der Klinik geäußert hatten. Und dann war da noch die Sache mit der falschen Bluttransfusion, an deren Folge ein Patient verstorben war…
Jetzt schlägt das Imperium zurück.
Es sei gar nicht so gewesen, sagt der Pressesprecher des Klinkums. Das ist sein gutes Recht. Dann aber bekommen zwei Ärzte Post vom Rechtsanwalt: Sie sollen eine Unterlassungserklärung unterschreiben. Wenn sie sich weiterhin negativ über das Klinikum äußern, ist eine Konventionalstrafe von 15000 Euro fällig.
Keiner der Beiden hat unterschrieben.
Stattdessen sorgt die Sache für weitere Schlagzeilen… nicht unbedingt positiv fürs Klinkum.
„Klassisches Beispiel für Streisand-Effekt sagt Klabauterdoc.
Klinikprivatisierungen sind kontrovers. Nicht alles daran muss schlecht sein. Aber wer, anstatt zu diskutieren, seine Gegner mit der Jura-Keule bedroht, der diskreditiert sich. Hier ist mal wieder ein Schuss nach hinten losgegangen.

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