Wenn ich meinen RSS-Feedreader, aktuell NetNewsWire, durchklicke, dann habe ich häufig keine Zeit ganze Artikel zu lesen. Dafür benutze ich seit langem Instapaper, ein Service, der mir den Artikel speichert und im übersichtlichen Zeitungstil anzeigt, außerdem mit der iPhone App synchronisiert. Artikel die ich interessant finde, die ich einfach nur speichern, aufheben will, lege ich in dem Bookmarkservice Pinboard ab. Aus diesen beiden Services habe ich die erste Kurvenvisite des Jahres 2011 zusammengestellt.
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“Loss and Damage”: Auf der Klimakonferenz in Warschau geht ein neuer Slogan um. Dabei ist das, was übersetzt “Verluste und Schäden” heißt, längst Realität – manchen Folgen des Klimawandels kann man nicht mehr durch Anpassung verhindern. Die Industriestaaten zieren sich vor der festen Zusage von Ausgleichszahlungen. Gastbeitrag von Susanne Schwarz und Nick Reimer Zum Beispiel in Bangladesch. Zwar ist der Meeresspiegel erst um 20 Zentimeter angestiegen. Das hat aber dazu geführt, dass in dem extrem flachen Land viele Ackerböden… weiter
Gefährlich?
Können Hausbesuche für den hausärztlichen Notarzt gefährlich werden? Kann man kleine Ärztinnen nachts losschicken? Warum wird dem Arzt manchmal mulmig zumute?
Da war zum Beispiel der Hausbesuch letzte Woche. Schäbiges Hochhaus, fünfter Stock, die Wohnungstür angelehnt. Keine Antwort von drinnen. Chaos, Unordnung und Verwesung schon im Flur der Wohnung. Leere Zwei-Liter-Weinflaschen überall. Wirklich überall. Verdrecktes Geschirr türmte sich in der Küche. Halbleere Pizzakartons. Schimmelteppiche. Der kräftige Russe lag delirant im Nebenzimmer. Aber bevor der Arzt sich um ihn kümmerte durchsuchte er den Rest der Wohnung. Gefasst auf alles, was dort noch lauern könnte.
Da war zum Beispiel das Fixerpaar mit dem Hund. Verwahrloste Wohnung ohne Möbel. Kalter, alter Tabakrauch. Schmierige, trübe Fensterscheiben. Er machte auf schwer krank und entzugig. Wollte Benzodiazepine. Die beiden wurden frech und fordernd als der Arzt ihnen nichts glaubte. Wollten selbst nachsehen, was im Koffer sei. Hätten die Rezeptformulare sicher gerne an sich genommen. Wie wäre eine Rangelei ausgegangen? Wäre mit infizierten Spritzennadeln gedroht worden?
Da waren zum Beispiel immer wieder südländische Männer, die gegen ihre Befindlichkeitsstörungen Spritzen haben wollten aber nur guten Rat bekamen. Den sie nicht verstanden. Auch die wurden schon fordernd. Besonders wenn sie auch noch zehn Euro zahlen müssen.
Da sind zum Beispiel immer wieder überforderte Angehörige von Pflegefällen, denen der Arzt nicht den Gefallen einer Krankenhauseinweisung tun kann.
Und da sind immer wieder große Hunde, verkommene Gebäude, dunkle Flure, unzufriedene Patienten oder Angehörige, gewalttätige Alkoholiker.
Sicher, der Rettungsdienst bringt immer wieder gefährliche Situationen, auf Autobahnen, Baustellen, in Fabriken. Aber der hausärztliche Notdienst ist dafür immer alleine. Unten auf der Straße wartet eine Taxifahrerin. Und ein prallgefüllter Arztkoffer, die dicke Formularmappe mit Rezepten sowie die gesammelten Praxisgebühren eines Tages könnten Begehrlichkeiten wecken.
Ja, Hausbesuche können gefährlich werden. Ja, kleine Ärztinnen sind nachts gefährdeter.
Der Arzt trifft folgende Vorsichtsmaßnahmen: Immer Licht dabei haben. Immer den Rückweg merken. Niemals der Bitte folgen, die Schuhe auf der Schwelle auszuziehen. Niemals eine Wohnung betreten, in der sich ein größerer Hund frei bewegt.
Aber vor allem: Sicher sein, das Richtige zu tun.
Das Märchen vom geplatzten Kondom
Ein ganz normaler Dienst. Piepser geht.
“Kundschaft in der Ambulanz!”
“Was haben wir denn?”
Schwester Anna lacht am Telefon.
“Was wir haben? Sommer haben wir!”
Man glaubt fast, ihr breites Grinsen durch das Telefon hindurch fühlen zu können.
Unten in der Ambulanz finde ich dann ein achtzehnjähriges Mädel. Sieht ganz nett aus, die Kleine, aber erstens bin ich im Dienst und […]