Schon oft habe ich mich in diesem Blog amüsiert über diverse mehr oder weniger abstruse Formen von Pseudomedizin lustig gemacht.
Aber jetzt muss ich bekennen: Das war nicht richtig. Ich habe mich geirrt. Ich lag grottenfalsch daneben. Asche auf mein Haupt!
Egal ob Globuli, Bioresonanzfeedback, Reiki, Aromatherapie, traditionelle westafrikanische oder karibische Voodoo-Therapie, Kristallaurahokuspokustherapie oder das heilende heilige Wasser aus Lourdes:
Das Zeug wirkt!
Und es wirkt verdammt gut. Millionen Patienten wissen das. Und so pilgern sie weiter in die Hydrotherapeutischen Trinkhallen der Kurorte wo sie sich von weißbekittelten Damen ein Vierelliter Heilwasser in Becher mit eingraviertem Namenszug ausschenken lassen, welches dann langsam, im Gehen im Laufe einer Viertelstunde ausgetrunken werden muss. Das Zeug schmeckt wie eine Mischung aus Furz und faulen Eiern, aber es hilft.
Es hilft wirklich.
Sogar dann, wenn ganz groß in roten Buchstaben „PLACEBO“ darauf stünde.
Genau das haben neuseeländische Forscher jetzt herausgefunden: Sie haben nämlich Placebos gegen Placebos getestet: Die eine Gruppe von Versuchsteilnehmern bekam Placebos, die – und das ist neu – tatsächlich draufstand, dass es Placebos waren und die anderen bekamen gar nichts. Man machte lediglich ein wenig Smalltalk mit ihnen und sagte ihnen, wie wichtig Kontrollgruppen in medizinischen Studien sind.
Allen Teilnehmern ging es nachher besser. Den Tablettenschluckern noch viel mehr als den Anderen.