Das Leben von Praktikanten ist so oder so hart. Sie sind Mädchen für alles, werden durch den Kakao gezogen und müssen immer motiviert sein.
Aber richtig hart ist das Leben als Rettungsdienstpraktikant, ganz speziell als Rettungssanitäter-Praktikant. Da muss man schon mal den Schlüssel zum Interkostalraum holen, einen AV-Block aus dem Lager holen oder darf im Einsatz auf keinen Fall den Douglasraum-Schlüssel im RTW lassen.
Der Praktikant, den wir vergangene Schicht auf dem RTW hatten, durfte auch all das über sich ergehen lassen. Zuerst hat unser WAL quasi morgens einen IQ-Test gemacht, in dem er den Prakti losschickte zum AV-Block aufrüsten. Einfach nur zum umfallen, als der Arme wieder kam und ganz verzweifelt keinen AV-Block gefunden hatte. Schon richtig mitleiderregend.
Abends durfte dann der Praktikant noch den IC-Raum-Schlüssel holen. Hier einfach „Bravo!“ an den Zentralisten, der ihm einen alten, rostigen Schlüssel mitgegeben hat und ihn zurück geschickt hat.
Aber ein bischen sind die Praktikanten auch selber Schuld: Man verschläft einfach nicht auf einer Wache das Aufstehen. Wenn, dann muss man sich nicht wundern, wenn 15 Mann auf komische Ideen kommen, um ihn zu wecken…und da war die Nummer mit dem Weckeinsatz noch harmlos, kann mir vorstellen, dass Wasser als Wecker nicht so angenehm ist.
Man sieht das Leben als Praktikant ist hart. Aber das ist nun mal so, da musste jeder bisher durch. Und trotz all den Scherzen sind wir ja gut drauf, erklären alles und sind für Fragen da. Und irgendwann ist jeder Praktikant ja auch mal Praxisanleiter und kann dann selber Scherze reissen.
Aber solange gilt: „Vergiss den Schlüssel für den Douglasraum nicht! Den brauchen wir bei dem Stichwort meistens.“