Einen gewissen Stolz unterstelle ich mal einer Mailänder Klinik, die Schlagzeilen damit macht, dass die Rate der nosokomialen Infektionen dort drastisch zurückgegangen sind, seit man das ordnungsgemäße Händewaschen mit Wasser und Seife beim Pflegepersonal mit einem Jahresbonus honoriert.
Nachzulesen ist das unter anderem bei Ärzteblatt online:
und bei news@ORF.at:
http://orf.at/stories/2033684/2033685/
Einen ausführlichen Beitrag gibt es auch hier (für diejenigen, die Italienisch sprechen):
3000 Euro für eine Selbstverständlichkeit?
Ich bin ein wenig irritiert: Sollten nicht eher diejenigen, die sich in der Klinik nicht richtig die Hände waschen, am Jahresende 3000 Euro an die deshalb erkrankten Patienten (und an die Angehörigen der daran Verstorbenen) zahlen?
Chirurgen bekommen ja auch keinen Bonus, wenn Sie ein Jahr lang bei jedem Patienten jeweils das korrekte Organ operiert haben.
Bereits 2008 stellte unsere damalige Essener Lokalredakteurin Victoria das Projekt “Get your disinfection” der Uniklinik Essen vor. In kurzen Videos soll daran erinnert werden, welch wichtige Rolle Hygiene im Klinikalltag spielt:
http://www.thieme.de/viamedici/studienort_essen/aktuelles/filme-haendedesinfektion.html
Hier das Angebot der Uniklinik Essen:
http://www.uk-essen.de/krankenhaushygiene/homepage/index.htm
Die Filme erreicht Ihr über den Punkt “Videos” in der linken Navigation.
Besonders schön: “Dr. Braehmer und Sonja” im aktuellsten Film. Wenn der Anlass nicht so traurig wäre, könnte man sich kringeln vor Lachen:
Auf der Seite findet Ihr auch ein sehr informatives Skript (ein allerdings recht altes – von 2001) von Prof. Dr. Walter Popp über nosokomiale Infektionen:
http://www.uk-essen.de/krankenhaushygiene/homepage/download/skript/nosokomiale_infektionen.pdf
Zu den (wie ich meine) Kernaussagen gehören folgende:
“Auf jeden Fall kann man folgern, dass nosokomiale Infektionen in Deutschland etwa 3 bis 6 % aller stationären Patienten betreffen dürften – mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben: