Der Sonnenstich, auch Insolation genannt, entsteht durch längere oder intensive Hitzeeinwirkung zum Beispiel bei Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nackenbereich. Es kann auch durch zu langes und
dichtes Sitzen am Lagerfeuer, zu einer „Sonnenstich-Symptomatik“ kommen.
In Verbindung mit zu wenig Flüssigkeitszufuhr kommt es dabei zu einer Überhitzung des Kopfes. Dabei werden die Hirnhäute (Meningen) gereizt. Es treten klassische Symptome einer Hirnhautreizung
bzw. Hirnhautentzündung auf.
Dazu gehören:
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ein heißer, geröteter Kopf, wobei der Körper meist kühl und blass bleibt (außer, wenn der Sonnenstich mit einem Sonnenbrand oder Hitzschlag einhergeht)
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Schwindel,
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Kopfschmerzen,
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Unruhe,
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Übelkeit zum Teil mit Erbrechen,
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Sehstörungen, Sehteilverluste,
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Ohrgeräusche.
Im schlimmen Fällen kann es zu einer starken Reizung der Hirnhaut, oder zu einem Hirnödem kommen. Hier können sich zu den oben genannten Symptomen auch zusätzlich noch folgende finden:
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Nackensteifigkeit,
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Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit,
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Kreislaufversagen, Kollaps,
In diesem Zustand braucht der Betroffene sofort ärztliche Hilfe. Ein Notarzt muss gerufen werden.
Es können folgende Sofortmaßnahmen der ersten Hilfe getroffen werden:
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Kühlung des Kopfes
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Erhöhte Lagerung des Oberkörpers
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bei Bewusstseinsverlust, Stabile Seitenlage
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Kontrolle der Vitalfunktionen
Vorbeugend sind folgende Maßnahmen zu empfehlen :
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Eine Kopfbedeckung mit ausreichender Belüftung aufsetzen. (Luftiger Sonnenhut, helles Baumwolltuch etc.)
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Besonders kleinen Kindern, oder Säuglingen, immer eine helle Kopfbedeckung aufsetzen. Da diese durch ihren relativen großen Kopf eine große Einwirkungsfläche für Sonnenstrahlen aufweisen,
kommt es schnell zum Sonnenstich.
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Die Dauer der Sonneneinwirkung begrenzen.
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Mittagssonne und Mittagshitze vermeiden.
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Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Homöopathische Arzneien wirken begleitend wirkungsvoll und sollten daher in keiner Reiseapotheke fehlen. Stabilisiert sich der Zustand jedoch nicht, muss ärztlicher Rat eingeholt werden.
Die zwei Hauptmittel für den akuten Sonnenstich sind Belladonna und Glonoinum. Beide Arzneien sind für ihre kongestive Wirkung (Blutstau) im Kopfbereich bekannt. Anhand der Tabelle können Sie die
unterschiedlichen Anwendungssymptome der Arzneien differenzieren:
typisch Glonoinum
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Gemeinsamkeiten
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typisch Belladonna
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Gefühl, als ob der Kopf platzen wollte
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evtl. Krämpfe, Ruckungen, Zuckungen
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Blutunterlaufene Augen
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Weitere wichtige Arzneien:
Melilotus:
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starke Kopfschmerzen, besser durch Verlust von Flüssigkeiten (Nasenbluten, Urinieren),
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Verwirrung,
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starke Rötung des Gesichtes,
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evtl. Erregung, meint verfolgt zu werden.
Aconit:
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besonders, wenn Ruhelosigkeit und Angst vorherrschen,
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Empfindung von Kochen und Sieden des Kopfes oder des Gehirns,
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Gefühl von Schwellung des Kopfes (Vergleiche auch Nat-c).
Amylenum nitrosum:
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Klopfen und Völle im Kopf,
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erträgt keine stickigen Räume, oder Wärme, muss abgedeckt bzw. Fenster müssen geöffnet werden.
Apis:
Camphora:
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bei Niedergeschlagenheit des Gemütes,
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Engegefühl im Kopf (im Gegensatz zu Erweiterungsgefühlen bei Glon.; Bell.; Meli.),
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Kälte überall (Eselsbrücke: Kaugummi Frischegefühl),
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möchte bei Kälte abgedeckt werden, bei Hitzegefühl zugedeckt sein.
Veratrum viride (nicht zu Verwechseln mit Veratrum album)
Cactus:
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wenn das Gesicht rot aufgebläht vorherrscht,
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Gefühl der Kopf würde eingedrückt,
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Zusammenschnürungsgefühle in verschiedenen Körpergebieten möglich.
Gelsemium:
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hier liegen vor allem Schwäche und Zittern vor,
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die Augen können kaum geöffnet werden, Schwere der Augenlider,
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Empfindung eines Bandes um den Kopf.
Lachesis:
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besonders wenn die Beschwerden nach dem Schlaf schlechter als vorher sind, fürchtet sich deshalb zu schlafen,
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sehr empfindlich auf Berührung, besonders Abdomen- und Halsbereich.
Stramonium:
Arnica:
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besonders wenn ein Wundheits- und Zerschlagenheitsgefühl des Körpers vorherrscht,
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wenn das Gefühl vorliegt: alles, worauf man liegt fühlt sich zu hart an.
Carbo vegetabilis:
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sehr erschöpft,
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eher Kollapszustände,
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Verlangen nach Luft.
Natrium carbonicum (nicht zu Verwechseln mit Natrium muriaticum alias Natrium chloratum)
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der Kopf fühlt sich zu groß an,
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dummes, betäubtes Gefühl, kann nicht denken,
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schlechter in/ durch sommerliche Hitze,
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schnell Kopfschmerzen durch geringe Sonneneinstrahlung.
Pulsatilla:
Die Arzneien werden wie folgt eingenommen:
Man löst 3 Globuli einer C200 in einem Glas Wasser auf und nimmt davon 1-2 Schluck. Alternativ kann die Arznei als Globuli in die Wangentasche gesteckt, oder mit der Arzneilösung die Stirn oder
die Ellebogenbeugen bestrichen werden. Vor jeder Einnahme muss dabei die Lösung kräftig umgerührt werden.
Wenn sich nach einigen Minuten keine Linderung eingestellt hat, gibt/nimmt man nochmals 1-2 Schluck aus dem Glas. Stellt sich dann immer noch keine Besserung ein, ist die Arznei oder die Potenz
falsch gewählt. Spätestens hier sollte ein Therapeut hinzugezogen werden.
Bessern sich die Beschwerden, wird die Arznei weiterhin eingenommen. Dazu wird die Einnahme den aktuell vorliegenden Symptomen angepasst. Sind die Beschwerden noch stark, nehmen/geben Sie weiter
Schlucke ein, werden die Beschwerden weniger, reduzieren Sie die Einnahmefrequenz.
Bitte beachten:
Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr und die Arzneieinnahmen erfolgen auf eigene Gefahr. In allen fraglichen Situationen müssen Therapeuten oder Ärzte hinzugezogen
werden.
Für Patienten, die warmes Wetter und Sonnenbestrahlung schlecht vertragen und wiederholt zu Beschwerden (Kopfschmerzen, Hitzefrieseln, Migräne, Kollapszustände) neigen, empfiehlt sich eine
tiefgehende, homöopathische Konstitutionsbehandlung. Mehr Infos hier.
Empfehlenswerte Literatur für erste Hilfe und Notfallhomöopathie: