Sind Ärzte Physiker oder Philosophen?

Oder gar nichts von beiden? Sind Ärzte einfach Ärzte, wobei nicht alle Mediziner zu Ärzten werden und… lassen wir das. Tatsache ist: Jeder Medizinstudent muss nach Vollendung des zweiten Studienjahres das Physikum ablegen, sonst kann er nicht weiterstudieren. Offiziell heißt das Ganze inzwischen „Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung“ (früher: „ärztliche Vorprüfung“), aber der alte Name hat sich tapfer gehalten und das, was dahintersteht auch: in den ersten zwei Studienjahren geht es hauptsächlich um die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Medizin, angefangen von Physik, Biologie und Chemie bis hin zu Biochemie, Physiologie und Anatomie. Und dass die moderne Medizin auf naturwissenschaftlichen Grundlagen beruht, will heute niemand mehr ernsthaft bezweifeln, abgesehen vielleicht von ein paar Hardlinern aus der Hokuspokustherapie-Ecke.
Und das ist schon ziemlich lange so, nämlich seit ziemlich genau hundertfünfzig Jahren.
Damals, 1861 wurde das Philosophicum abgeschafft.
Das Philosophicum war… wohl so eine Art Rundumschlag durch das, was man damals als „humanistische Bildung“ bezeichnete, also Dinge, die aus heutiger Sicht in der modernen Medizin nicht mehr ganz so wichtig sind.
Wirklich nicht?
An der Uni Würzburg hat man jetzt das <a href="„>Philosophicum wieder ausgegraben, und zwar offenbar auf Wunsch der Studierenden, als freiwillige Veranstaltung.
In der Medizin kommt es eben nicht nur auf naturwissenschaftlicher Erkenntnis und Faktenwissen und Technik sondern auch auf Ethik und Menschlichkeit an, und das kommt im Studium bislang leider kaum vor.

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