Die Zentrale von Defihausen. Was zuvor geschah, bei Federkiel
Ich möchte eine kurze Zwischenbilanz ziehen. Im Oktober 2010 bin ich nach Defihausen gezogen und seither dort im Notarztdienst tätig. Mittlerweile habe ich dort einen großen Freundeskreis samt Haustieren zu vermelden. Wer hätte früher gedacht, dass ich einmal ein Yak und einen Panda zu Hause halten werden. Abgefahren. Auch mein Häuschen neben Hermione war mir sehr ans Herz gewachsen. Doch dies fiel ja bekanntlich dieser miesen, hinterhältigen Drive-By-Defibrillating-Attacke zum Opfer. Ich bin eigentlich ein sehr zurückhaltender pazifistischer Mensch, doch kann ich diesen Zwischenfall einfach nicht auf sich beruhen lassen.
Am Wochenende lud mich Federkiel auf einen Sago on the Rocks ein. Eine echte Spezialität aus Papua-Neuguinea. Wir plauderten über ihre nebenjournalistischen Ermittlungen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ihr bald der Durchbruch im Fall Heimlich&Trollbach gelingen würde. Selbstverständlich sicherte ich ihr für den Falle einer “Expedition” meine Hilfe zu.
Gestern abend traf ich mich erneut mit meinem Informanten im lustigen Gasmann. Frau Rotschopf, die Wirtin, wirkte etwas abwesend, offensichtlich steckte sie mitten in den Vorbereitungen zu ihrer Hochzeit. Mr. Nikotin, wie ich meinen Informanten innerlich nannte, konnte mir offensichtlich Namen und Adresse der Organisation nennen, die den Anschlag auf mich verübte. Sie nannte sich GAGG (Gilde zur Ausrottung geschmacklich-verirrter Gegenstände). Irgendwie kam mir der Name auf Anhieb bekannt vor. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Doch der Plan war schnell erstellt …
Heute bat ich Basadai mir ihre Spezialeinheit der Baumkängurus (BSEK) für einen Auftrag zur Verfügung zu stellen. Die flauschigen Zeitgenossen waren natürlich sofort Feuer und Flamme und auch die Chefin war selbstverständlich persönlich mit am Start. Wir durften keine Zeit verlieren. Möglicherweise wechselten die GAGG ihr Hauptquartier bald. Also fuhren wir in einem Schulbus (Tarnung) zum alten Bahnhofsviertel. Es dämmerte bereits. Diese Seite von Defihausen war mir noch gar nicht bekannt. Alte ausgediente Gebäude, die teilweise leerstanden. Graffitis. Mich schauderte. Doch mit der BSEK fühlte ich mich sicher. Ich umfasste meinen Handdefi fester. Basadai wirkte entspannt …
Stille, Dunkelheit. Wir parkten den Bus hinter einem heruntergekommenen Schuppen und pirschten uns an das vermeintliche HQ der GAGG heran. Der Wind blies mir eiskalt ins Gesicht. Die Kängurus verblüfften mich immer wieder. Heute trugen sie Nachtsichtgeräte. In der Ferne nahmen wir ein Licht wahr, da standen Fahrzeuge, dunkle Fahrzeuge. Genau, hier musste es sein. Ganz sicher. Mit Leichtigkeit hoppelten die Baumis auf das Dach und brachten die vorbereiteten C4-Sprengsätze an strategisch wichtigen Stellen an. Dies passierte innerhalb von wenigen Minuten und … lautlos …
Ich sah Basadai an. Sie wirkte fest entschlossen. Warten. Dann, auf mein Zeichen, rannten wir zum Haupteingang und rissen die Türe auf. Tatsächlich, da waren sie, die GAGGs, und offensichtlich arbeiteten sie gerade an neuen Vernichtungsplänen für geschmacklich-verunglückte Häuser … Der Überraschungsmoment war eindeutig auf unserer Seite und sie konnten unserer geballten Faust- und Pfotenkraft einfach nichts entgegensetzen. Herrlich, endlich mal wieder gute Action hier in Defihausen. Die Männer wurden buchstäblich aus ihrem Hauptquartier herausgeprügelt. Anscheinend wollten sie sich ihre Fahrzeuge retten, doch da ergriff ich das Wort und schrie: “Sprengen … jetzt!”
Ich drückte den roten Knopf auf meinem Handdefi, eine eingebaute Fernzündungs-App. Es erfolgte augenblicklich eine Explosion, die sich gewaschen hatte. Die Kängus hatten beste Arbeit geliefert. Auch die PKWs der GAGG wurden in die Luft gejagt. Zurück blieb nur ein Haufen Asche und eine gigantische Staubwolke … mehr nicht.
Die Männer flohen hilflos in die sternenklare Nacht von Defihausen … das BSEK wollte noch nachsetzen, doch ich intervenierte.
“Lasst sie laufen, die sehen wir in unserer Stadt nie wieder! Ich glaube wir sollten zu einem kleinen gemütlichen Abendessen übergehen. Wie wäre es mit Bananen und Schoko?”
weiter gehts bei Federkiel …
Artikel von: Monsterdoc