Europäischer Tag des Notrufs

Schon zum dritten Mal findet heute, am symbolträchtigen Datum 11.2., der europäische Tag des Notrufs statt, basierend auf einer Initiative der EU-Kommission von 2009. Dafür, dass sie eigentlich dafür werben und die einheitliche Notrufnummer 112 bekannter machen wollen, habe ich weder bisher noch heute irgendetwas darüber gelesen oder gehört, von einschlägigen Blogs, Seiten und Tweets mal abgesehen.

Über die Notrufnummer 112 kann man nicht nur in den 27 EU-Ländern, sondern auch in Andorra, den Faröer Inseln, Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino, der Schweiz, Serbien und der Türkei gebührenfrei die entsprechende Notrufzentrale erreichen und im Notfall Hilfe organisieren.

Nach einer Studie von 2009 kennen zwar 75 % der Deutschen diese Nummer, aber nur 18 % wissen auch, dass diese Nummer sogar europaweit gilt. Von daher besteht in dieser Hinsicht sicherlich noch etwas Informationsbedarf.

Anlässlich dieses Tages wird allerdings auch das deutsche Leitstellensystem kritisiert. Insellösungen wie die teils noch verwendete Notrufnummer 19222 oder ähnliche sollen mit der Zeit verschwinden bzw werden teils dann nur noch für Krankentransporte verwendet. Beanstandet wird außerdem die fehlende Vernetzung der Leitstellen und deren unterschiedliche Hard- und Software-Systeme sowie die Tatsache, dass Notrufe nicht per SMS möglich sind. Auch gibt es in der Regel vom Leitstellen-Disponenten keine Anweisungen für den Anrufenden, wie er z.B. bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu verfahren hat. Da dies aber ausdrücklich in den im letzten Jahr aktualisierten ERC-Richtlinien erwähnt wird, könnte sich das in Zukunft auch noch ändern. Dies auch hoffentlich zusammen mit der Tatsache, dass rund um die Uhr zumindest englischsprachige Mitarbeiter auf der Leitstelle zugegen sind. In Großbritannien können sich die Disponenten zum Beispiel in bis zu 78 Sprachen verständigen, und das rund um die Uhr.

Es liegt also noch viel Arbeit vor uns, sowohl bei der Bekanntmachung der einheitlichen Notrufnummer, als auch beim Ausbau und der Optimierung der Rettungsleitstellen.

Im Notfall auf jeden Fall: 112

http://www.youtube.com/watch?v=yu_FGN7lIiY

Quellen: S+K Verlag, Rettungsdienst.de, Informationsgesellschaft Europäische Kommission

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