Morbus Plagiat und das Guttenberg-Syndrom

Überblick
Der Morbus Plagiat ist eine weit verbreitete Erkrankung, die vorwiegend Menschen mit schreibender Tätigkeit befällt. Der im Volksmund oft als “Abkupfern” bezeichnete Morbus Plagiat bleibt häufig unerkannt. Steht die Diagnose, kann es allerdings je nach Dienst- und Schweregrad zu heftigen Komplikationen kommen – man spricht dann vom sogenannten Guttenberg-Syndrom.

Ursachen und Beschwerden
Während man früher nur von handschriftlichem Fehlverhalten ausging, zählt heute vor allem das digitale CPS (engl. “copy-and-paste syndrome”) zu den Hauptursachen beim Morbus Plagiat. Ein typisches Symptom beim Morbus Plagiat ist die ausgeprägte Fußnotenschwäche. Ebenfalls charakteristisch ist eine Abneigung gegen Quellen (nicht zu verwechseln mit der Wasserscheu bei Tollwut!).

Auch wenn die Betroffenen auf den ersten Blick einen gegenteiligen Eindruck vermitteln: Es handelt sich keineswegs um Angeber – besonders mit dem Angeben von Literatur haben Menschen mit Morbus Plagiat extreme Schwierigkeiten. Unerkannt tut ein Morbus Plagiat erst einmal niemandem weh. Wenn das Umfeld des Betroffenen die Erkrankung jedoch bemerkt, kommt es zu heftigen Beschwerden wie “Abschreiber!” oder “Nachmacher!”.
Ist es im Rahmen eines Morbus Plagiats zu einer schweren Urheberrechtsverletzung gekommen, sind weitere Klagen (z.B. vor Gericht) häufig.

Diagnose und Behandlung
Morbus Plagiat ist in der Regel ein Zufallsbefund. Bei Verdacht reicht ein einfacher Vergleich mit der Originalquelle oft schon aus, um die Diagnose zu sichern. Beim Morbus Plagiat sind rechtliche Konsequenzen oft Teil der Therapie. Zum Zeichen der Einsicht sollte man die “abgekupferten” Textpassagen schleunigst korrigieren. Dazu eignen sich das SNN-Verfahren (”Schreib’s nochmal neu!”) und ein gutes Literaturverzeichnis. Außerdem ist es ratsam, sich bei Personen, von denen man abgeschrieben hat, öffentlich zu entschuldigen.

Beim Guttenberg-Syndrom versuchen Betroffene häufig, ihr Abwehrsystem mit Falschaussagen (z.B. “Das ist ja abstrus!”) zu stärken. Auch Rückendeckung durch Parteifreunde gilt als Hausmittel. Bei einem nachgewiesenen Morbus Plagiat verschlimmern solche Therapieansätze die Erkrankung allerdings eher.

Verlauf und Komplikationen
Häufig verläuft der Morbus Plagiat über Jahre bis Jahrzehnte völlig unbemerkt. Wird das “Abkupfern” aber offenkundig, kann eine dauerhafte Rufschädigung die Folge sein. Beim Guttenberg-Syndrom setzt der akute Ausbruch der Erkrankung (”Sturm der Entrüstung”) eine mediale Kettenreaktion in Gang. Sie kann dazu führen, dass der Betroffene seine Glaubwürdigkeit und im fortgeschrittenen Stadium letztlich seinen Doktor-Titel verliert. Es kann zum politischen Sturzflug und weiteren Spätschäden (”Karriere-Knick”) kommen, die nicht mehr rückgängig zu machen (irreversibel) sind.

Vorbeugen
Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, wie Sie dem Morbus Plagiat oder dem Guttenberg-Syndrom vorbeugen können. Vor allem gilt: Verfassen Sie Ihre Texte einfach selbst. Das beugt nicht nur einem Plagiat vor: Indem Sie ihren Text komplett selber formulieren, vermeiden Sie gleichzeitig auch einen Stilmix und das Ganze liest sich viel angenehmer.

Aber keine Angst: Auch Zitate sind erlaubt. Kennzeichnen Sie dazu kurze Textstellen, die nicht aus Ihrer Feder stammen, wenn Sie diese wörtlich übernehmen wollen. Ein Tipp: Anführungszeichen wirken manchmal Wunder. Achten Sie generell auf sauberes Arbeiten – und geben Sie Ihre genutzten Quellen vollständig und korrekt an.

Weitere Texte zu Erkrankungen, Symptomen oder Therapie-Verfahren finden Sie in unserem Medizinlexikon – Plagiate allerdings nicht ;-)

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