Neu in London: Eis am Stiel aus Muttermilch

Eis aus Brustmilch ist der neue grosse Hit in London. Ein Restaurant verkaufte innert kürzester Frist den gesamten Vorrat.

Das Eis, das sinnigerweise Baby Gaga heisst, ist aus Muttermilch von 15 Müttern gefertigt, die sich auf eine Anzeige in einem Online-Forum für Mütter beworben hatten.

So rar wie die Mütter, ist auch deren Stoff, aus dem die Eiscremeträume sind. Entsprechend teuer ist diese Exklusivität denn auch. Jede Kugel Baby Gaga schlägt mit 14£ zu Buche. Ein happiger Preis für ein zweifelhaftes Vergnügen.

Eine der Milchspenderinnen, Victoria Hiley, schien der Erfolg “ihrer” Eiscreme überhaupt nicht zu überraschen. „Wenn mehr Erwachsene realisieren würden, wie lecker Brustmilch ist, dann würden junge Mütter auch viel lieber wieder stillen.“

Im trendigen Café Icecreamists im Covent Garden konnte man Hiley zusehen, wie sie die Milch aus der Brust drückte und diese gleich danach – pasteurisiert natürlich – zu Baby Gaga weiter verarbeitet wurde.

Hiley verdient übrigens 15£ für ca. 3 Deziliter Milch, die sie der Firma spendet. Gegenüber BBC meinte sie dazu lakonisch: „Was ist schon das Problem an einem bisschen extra Cash, das ich mit etwas aus meiner Eigenproduktion verdiene?“

Der Gründer von Icecreamists, Matt O’Connor kann Leute, die seiner „Erfindung“ gegenüber skeptisch bleiben, nicht verstehen. „Muttermilch ist gut genug für Kinder. Warum sollte es auch nicht gut genug für den Rest von uns sein? Klar, einige werden sich davor ekeln. Aber eigentlich ist es absolut biologisch und natürlich.“

Eine Vertreterin von Icecreamists sagte, dass die Firma trotz des grossen Erfolges keine breitere Vermarktung von Muttermilch-Eis anstrebe.

Im Kanton Zürich wurde übrigens ein Versuch, Muttermilch als Speisemilch zu vermarkten, vom Kantonschemiker gestoppt. Es hilft auch nicht mehr nach London zu fahren, um doch noch in den Genuss von Muttermilch-Eis zu kommen. Gemäss Firmensprecherin ist die gesamte Produktion längst ausverkauft.

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