Erinnert sich jemand an diesen Werbespot einer Bank, in dem sich die schlechteste aller Lösungen am Ende durchsetzte, weil sie die einfachste schien? Fähnchen sollten die Bank retten. Das System kennen wir, da brauchen wir gar nicht auf die anderen Branchen schauen: Erst kübelt die Familienministerin Schröder in die Öffentlichkeit, mehr Männer – bevorzugt aus bildungsfernen Schichten – für die Pflegeberufe gewinnen zu wollen. Da denkt man als Pflegender schon mal drüber nach, alles hinzuschmeißen – wenn das jeder kann, dann soll es doch ein anderer machen. Nach einer angemessenen Zeit der ehrlichen Empörung kommt dann doch die alte Überzeugung wieder hoch, dass den Kopf in den Sand zu stecken auch nicht das Wahre ist und überhaupt ist das bestimmt die Meinung einer Einzelnen. Denkste: kaum beruhigen sich die ersten Gemüter, haut der nächste schon wieder eine Premium-Idee aus seinem warmen und gemütlichen Politikerbüro. Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern denkt sich das nämlich so: wenn die Parteikollegin die bildungsfernen Schichten für die Pflege gewinnen will, dann kann man sich das mit der Ausbildung doch auch gleich ganz schenken und quasi per “Learning by Doing” den Status der Pflegefachkraft erreichen. Wieder jemand, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat? Von wegen, ausgerechnet ein Krankenpfleger steckt hinter dieser Innovation. Jetzt wird mir aber dann doch langsam Angst und Bange. (Zi)
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