Schutz für unsere Medizindaten jetzt – bevor sie im Netz stehen!

Jeder Mensch hat „Krankheitsdaten“. Bisher waren das Arztbriefe und weitere Aufzeichnungen die sich Ärztinnen und Ärzte gemacht haben, um einen Menschen gemeinsam in Klinik oder Praxis gut zu behandeln. Meistens befinden sie sich in lange geführten Unterlagen beim Hausarzt, bei Fachärzten oder in Kliniken.

Medizindaten sind wertvoll, sie kosten Geld. Sie sind wertvoll für Geschäfte aller Art. Sie sind wertvoll für Klinik AGs, die Schritt für Schritt alle öffentlichen Krankenhäuser kaufen, um Rendite für die Aktionäre zu erzeugen. Sie sind wichtig, weil diese Klinikkonzerne auch die „ambulante Versorgung“ anstelle bisheriger Arztpraxen mit selbständigen Ärzten übernehmen wollen. Dafür werden die „Daten“ gebraucht. Sie sind wichtig für Krankenkassen, die seit 2007 ihr Geld vom Staat mittels des „Gesundheitsfonds“ zugeteilt bekommen. Nach einer eher willkürlichen Diagnoseliste. „Schlimmere“ Diagnose = mehr Geld. Jetzt werden die Ärzte genötigt, die Patienten „höherwertig“ zu „kodieren“, die Diagnosen in normierte Ziffernfolgen zu übersetzen. Schlimmere Diagnose = mehr Geld für die Kasse, für die Region oder umgekehrt. So wird es suggeriert. Deshalb werden gegen den erklärten Willen vieler Ärztinnen und Ärzte die „Ambulanten Kodierrichtlinien“ eingeführt.

Die Krankheitsdaten sind auch wichtig für die Kassen um die „Versorgung“ direkt selbst zu steuern, um möglichst viel Geld einzusparen. Nicht mehr der behandelnde Arzt entscheidet, welches ist die beste Medizin, in welcher Klinik wird mein Patient am besten behandelt, nein die Callcenter der Kasse entscheiden. Wo haben wir den günstigsten Vertrag geschlossen. Mit dieser Methode ist in den USA die Medizin schlechter und massiv teurer geworden.

Und alles soll „online“ laufen, zentralisiert übers Netz gespeichert in großen Computeranlagen. Deshalb wird jetzt die „elektronische Gesundheitskarte“ eingeführt, ein industriegetriebenes Projekt welches seit 5 Jahren nicht funktioniert und schon Milliarden Versichertengelder im Vorwege verschlungen hat. Die „Krankheitskarte“ (mit Foto des Versicherten) soll der Schlüssel sein, für ein großes „Intranet“. Medizindaten werden dort gespeichert, gelenkt, ausgewertet. Aber in unserer virtuellen Welt wissen wir: Kein Datenberg im Internet ist sicher. Nicht die Daten der US Regierung, nicht die Daten von Konzernen. Wir aber wollen, dass unsere Medizindaten geschützt werden für unser ganzes Leben.

Wir fordern: Einhaltung der ärztlichen Schweigepflicht und des Bundesdatenschutzgesetzes (z.B. §3 Vermeidung überflüssiger Datensammlungen!) Krankheitsdaten dürfen nur zum Zwecke unserer Behandlung durch Arzt oder Ärztin unseres Vertrauens gespeichert, die ausführlichen Daten nur an mit- behandelnde Ärzte und den Patienten (!) gegeben werden und Kassen nur das Nötigste zum Zwecke der Abrechnung erhalten! Datenschutz ist Bürgerrecht!

Mehr Infos? Bundesweite Initiative „Stoppt-die-e-Card“ aus 47 Organisationen
www.Stoppt-die-e-Card.de
V.i.S.d.P.: M. Grauduszus, Bergstraße 14, 40699 Erkrath – Tel: 02104/1385975 – Fax: 02104/449732

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