Vor kurzem bekam ich eine Email von Medizinstudenten aus Dresden, die ein neue Website mit dem Namen Washabich.de vorstellen wollten. Medizynicus und Psychomüll berichteten bereits. Natürlich plante ich zunächst ihr Angebot, sämtliche medizinische Befunde innerhalb von 24 Stunden in verständliches deutsch zu übersetzen, zu testen. Also schickte ich einen fiktiven Computertomographie-Befund an die besagten Kollegen. Gemein, wie ich bin, baute ich noch einen kleinen medizynischen Kalauer ein. Doch lest selbst.
Was bedeutet dieser Befund meines Schädel-CTs?
Regelrechte Dichteverhältnisse bei der Darstellung des Hirnparenchyms. Fokale Läsionen sind nicht darstellbar. Kein Hinweis auf eine Ischämie, Blutung oder raumfordernden Prozess. Handschriftlich hatte der Röntgenarzt noch folgende Notiz auf dem Befund vorgenommen: Am ehesten liegt wohl eine supranasale (oder so ähnlich) Flatulenzia gravis vor.
Und tatsächlich bekam ich eine Übersetzung nach nicht mal 12h …
CT
- Die Computertomographie, abgekürzt CT, ist ein Verfahren, bei dem viele Röntgenbilder aufgenommen und zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt werden. Dabei wird das Bild “in Scheiben geschnitten”, sodass man das aufgenommene Körperteil, in Ihrem Fall also den Kopf, aus allen Ebenen betrachten kann. So kann man dann von vorn, von der Seite und von oben die Strukturen im Kopf betrachten. Die Färbung der einzelnen Strukturen entsteht durch die unterschiedliche Dichte der abgebildeten Gewebe. Je dichter ein Gewebe ist, desto heller wird es in der CT dargestellt.
Befund
- Regelrechte Dichteverhältnisse bei der Darstellung des Hirnparenchyms.
- Das Hirngewebe zeigt regelrechte Dichteverhältnisse. Das bedeutet, dass im Bild keine Auffälligkeiten im Hirngewebe gesehen werden.
- Fokale Läsionen sind nicht darstellbar.
- Fokal bedeutet von einem Ursprungsort ausgehend bzw. zu einem Ursprung gehörend.
- Es sind bei Ihnen keine solchen Schädigungen (Läsionen) im Hirngewebe zu sehen.
- Kein Hinweis auf eine Ischämie, Blutung oder raumfordernden Prozess.
- Es gibt keinen Hinweis auf 1. eine verringerte oder unterbrochene Durchblutung des Hirngewebes (Ischämie), 2. eine Blutung im Gehirn oder 3. auf einen raumfordernden Prozess, also eine Veränderung im Gehirn, die zu einer Verdrängung der gesunden Hirngewebes führt. Ein solche Veränderung könnte beispielsweise eine Schwellung oder eine Geschwulst sein. Bei Ihnen wurde aber nichts dergleichen gefunden.
- Am ehesten liegt wohl eine supranasale (oder so ähnlich) Flatulenzia gravis vor.
- Dies ist leider kein üblicher medizinischer Fachbegriff. Bitte sprechen Sie bei Fragen diesbezüglich daher Ihren Röntgen-Arzt an. Sicher wird er Ihnen weiterhelfen können.
Persönliche Anmerkungen des Bearbeiters
- Ich hoffe, ich konnte Ihnen beim Verstehen Ihres Befundes behilflich sein und wünsche Ihnen weiterhin alles Gute!
Ich muss sagen, dass der medizinische Service von Washabich.de prompt und kompetent wirkt. Dem kleinen Gag mit der supranasalen Flatulenz (Blähung oberhalb der Nase, sprich man hat einen an der Birne …) wurde elegant mit o.g. Kommentar entgegengewirkt. Ich wünsche den Betreibern einen guten Start und viele Befunde, die sie übersetzen dürfen. Beide Daumen hoch.
Artikel von: Monsterdoc
