„Drück mal bitte die 6 und hol mir das NEF“

Es war vor knapp zwei Jahren ein super-warmer Sommer. Die Temperaturen lagen weit über 35°C gegen Mittag als wir mit dem NEF zusammen zu einem Herzinfarkt gerufen wurden. Das Mittagessen musste darunter leiden, denn das Grillfleisch blieb natürlich währenddessen auf dem Grill liegen. 

Der Patient stellte sich als schwergewichtiger, älterer Herr dar, der seit gerade Schmerzen in der Brust, Atemnot und Schweißausbrüche hatte. Unser EKG bestätigte das Alarmstichwort und zeigte einen „dicken“ Herzinfarkt. Also volles Programm und ab in das nächste Herzzentrum.

Nach einiger Zeit trafen wir dann wieder an unserer Wache ein und begannen den RTW wieder aufzurüsten. Der Hunger musste weiter zurück stehen und die Wechselkleidung (weil der aktuelle Satz durchgeschwitzt war) auch.

Während ich also den RTW nun zur Hälfte bestückt hatte und auf dem Weg war, die andere Hälfte der Materialien zu holen, passierte ein Malheur:

Irgendwie erwischte ich nicht die Trittstufe aus dem RTW und setzte meinen Fuss ins Nichts. Dadurch verlor ich vollkommen das Gleichgewicht und stürze aus dem RTW. Was wahrscheinlich sehr spektakulär ausgesehen hat, aber auch unglücklich geendet hatte. Ich war schlecht aufgekommen, sehr schlecht. Beim Landen hatte ich mein linkes Handgelenk knacken gehört und dort schmerzte es nun auch höllisch. Die Stellen schwoll abnorm an und ich ahnte schlimmes.

Weil der Kollege noch in der Wache am werkeln war, rief ich ihn herbei. Anscheinend ganz cool mit dem Worten „Drück mal die 6 und hol mir das NEF.“ Er kam verwundert herbei, sah das Unglück und machte das Angesagte.

Zum Glück hatten wir an diesem Tag einen fähigen Notarzt auf dem Auto, der mir eine Fraktur bescheinigte, mich mit Analgetika schmerzfrei machte (Dormicum und Ketanest sei Dank!) und mich dann ins nächste Unfallkrankenhaus beförderte, wo ich schon angekündigt war und von zwei Oberärzten beschaut wurde. Dort bestätigte sich dann die Diagnose: Fraktur.

Das hiess für die nächsten Monate Gips, Krankenschein und erstmal Pause mit dem Retten…wisst ihr eigentlich wie ein Arm aussieht, der irgendwann im September herunterkommt, wenn der Sommer ein  Mega-Sommer war?! ;-) Kalkweiss…..

Die nächsten Wochen durfte ich also, mit Schmerzmittel vollgepumpt, im Bett liegen und die Wunde heilen lassen. Danach hiess es wochenlang Reha und die Hand wieder trainieren. Jetzt weiss ich auch ansatzweise wie man sich als Baby fühlen muss, wenn man alles neu lernen muss.

Zum Glück heilte die Fraktur vollkommen aus und ich kann das Handgelenk zu 100% benutzen.

Also passt auf euch auf, egal wann.

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