Der Facebook-Button “gefällt mir” macht aus uns allen ein bisschen Römische Kaiser: Mit diesem Knopf der Neuen Zeit können wir wie einst ein Nero oder Caligula den Daumen nach oben recken, und damit einer schönen Website, einer gute Idee oder einem lustigen Bild etwas mehr Beachtung verschaffen. Klar, dass wir die Facebook-Präsenz der Stiftung Gesundheit auch mit dem “gefällt mir”-Button publik machen wollen.
Zum Glück hat meine Kollegin aufgepasst und auf den Datenschutz verwiesen. Die Tatsache, dass wir durch den Button auf unserer Homepage keinerlei zusätzliche User-Informationen auf unseren Servern speichern, ist gut – aber hier egal. Über den Button können – ohne unser Zutun – personenbezogene Informationen an Facebook übertragen werden, falls ein Facebook-User bereits eingeloggt ist und anschließend etwa unseren Blog liest. Und dass sich User erst bei Facebook einloggen und dann ganz normal im Internet surfen, ist keine Ausnahme mehr. Nicht nur Kinder und Jugendliche betrachten Facebook mittlerweile als ständiges Eingangstor ins Internet, das betrifft längst auch die Generationen, die noch mit drei Fernsehkanälen und einem Telefon mit Wählscheibe aufgewachsen sind. Facebook hat sogar Google überholt, was die Anzahl der Visits angeht.
Um die Daten unserer User bestmöglich zu schützen, haben wir uns an die Hamburger Datenschutzbehörde gewendet, die sich ja intensiv mit Facebook auseinandersetzt, und um eine Muster-Datenschutzerklärung zum Facebook-Button gebeten. Deren Antwort war auf den ersten Blick überraschend: “Aus den Stellungnahmen von Facebook uns gegenüber geht nicht eindeutig hervor, welche Daten von Facebook erhoben und verarbeitet werden, so dass eine abschließende datenschutzrechtliche Bewertung zur Zeit nicht möglich ist.” Bislang sei zweifelhaft, ob Social Plug-ins generell im Sinne des geltenden Datenschutzrechts zulässig sind.
Dennoch sei eine Datenschutzerklärung für Webseitenanbieter notwendig und sinnvoll, so ein Mitarbeiter der Behörde. Wichtig sei vor allem, darauf hinzuweisen, welche Daten wir speichern, welche an Facebook übertragen werden können, und warum wir den “gefällt mir”-Button überhaupt eingebunden haben.
Doch wir haben im Internet einen interessanten Kniff gefunden, mit dem man das Datenschutz-Problem wohl elegant umschiffen kann: den Button “Facebook Button laden?” (siehe links im Menü). Erst wenn ein User ihn anklickt, wird der “gefällt mir”-Button in der Seite eingebunden. Das funktioniert technisch mit Javascript. Bis zum Klick werden keinerlei Daten an Facebook gesendet. Und nur, wenn ein User bei Facebook angemeldet ist und den Button klickt, erhält Facebook entsprechende Informationen.
Zur ausführlichen Information haben wir das Prozedere natürlich auch in unsere Datenschutzerklärung aufgenommen. Gerne führe ich es auch hier noch einmal an:
“Unser Internetauftritt verwendet die Möglichkeit, Social Plug-ins (”Plug-ins”) des sozialen Netzwerks facebook.com, welches von der Facebook Inc., 1601 S. California Ave, Palo Alto, CA 94304, USA betrieben wird (”Facebook”), einzubinden. Die Plug-ins sind mit einem Facebook Logo oder einem entsprechenden Hinweis gekennzeichnet.
Wenn Sie eine Webseite unseres Internetauftritts aufrufen, die die Möglichkeit eines solchen Plug-in enthält, baut Ihr Browser eine direkte Verbindung mit den Servern von Facebook auf, falls sie dies per Klick bestätigen. Der Inhalt des Plug-ins wird von Facebook direkt an Ihren Browser übermittelt und von diesem in die Webseite eingebunden.
Durch die Einbindung der Plug-ins erhält Facebook die Information, dass Sie die entsprechende Seite unseres Internetauftritts aufgerufen haben. Sind Sie bei Facebook eingeloggt, kann Facebook den Besuch Ihrem Facebook-Konto zuordnen. Wenn Sie mit den Plug-ins interagieren, zum Beispiel den “gefällt mir” Button betätigen oder einen Kommentar abgeben, wird die entsprechende Information von Ihrem Browser direkt an Facebook übermittelt und dort gespeichert.
Zweck und Umfang der Datenerhebung und die weitere Verarbeitung und Nutzung der Daten durch Facebook sowie Ihre diesbezüglichen Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz Ihrer Privatsphäre entnehmen Sie bitte den Datenschutzhinweisen von Facebook.
Wenn Sie nicht möchten, dass Facebook über unseren Internetauftritt Daten über Sie sammelt, müssen Sie sich vor Ihrem Besuch unseres Internetauftritts bei Facebook ausloggen oder Sie klicken nicht auf den entsprechenden Hinweis.
Der “gefällt mir”-Button dient dazu, Facebook-Nutzern zu ermöglichen, ihren Freunden und Dritten bestimmte Seiten zu empfehlen. Wenn Sie Facebook-Nutzer und eingeloggt sind und auf den Button klicken, wird diese Information an Ihr Facebook-Profil übermittelt. Andere Nutzer können dann sehen, dass Sie die Seite empfehlen. Welche Nutzer genau diese Information bekommen, hängt davon ab, welche Privatsphäre-Einstellungen Sie auf Facebook vorgenommen haben.”
Wenn Sie ein Homepage-Betreiber sind, und den “gefällt mir”-Button selber eingebunden haben, hilft es Ihnen ja vielleicht weiter, wie wir die Frage des Datenschutzes gelöst haben. In dem Fall dürfen Sie uns das gerne mitteilen. Am besten mit einem Klick auf den “gefällt mir”-Button.