Die Internetpräsenz ist für Ärzte mittlerweile die wichtigste Marketingmaßnahme. Das meinen jedenfalls über zwei Drittel der befragten Niedergelassenen in unserer Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2010“. Da wundert es nicht, dass Ärzte ihren Internetauftritt optimieren. Die Homepage soll übersichtlich und einfach zu bedienen sein, medizinische Inhalte korrekt und leicht verständlich für Patienten wiedergeben. Und besonders wichtig ist es ihnen, dass die Seiten bei Google unter den ersten Treffern auftauchen, wenn Patienten nach den entsprechenden Schlüsselwörtern suchen. Ansonsten wird die Website ja kaum wahrgenommen.
Da das Internet voll ist von Informationen jeglicher Güte – leider nicht nur hochwertiges – hat die Stiftung Gesundheit ein Gütesiegel entwickelt: „Geprüfte Homepage“. Als Zertifizierungs-Beauftragte der Stiftung Gesundheit fand ich die Idee sehr gut, gemeinsam mit Publizisten, Juristen und IT-Experten die Seiten auf ihre Qualität hin zu prüfen. Was mich überrascht hat, war die Reaktion der Mediziner. Ich dachte, so ein Gütesiegel kommt erst langsam in Schwung. Stattdessen aber haben sich innerhalb weniger Tage viele Ärzte an uns gewendet, die ihre Homepage zertifizieren lassen wollen.
Das hat vermutlich mehrere Gründe: Zum Einen ist es den Medizinern wichtig, ihren Patienten zeigen zu können, dass die Informationen und damit auch die Praxis von hoher Qualität sind. Zum anderen hören wir immer wieder von Ärzten, dass es gerade die Tipps und Hinweise der Gutachter sind, die ihnen sehr geholfen haben. Denn die Gutachter vergeben nicht nur das Prüfsiegel, sondern sie machen effektive Verbesserungsvorschläge. Fehlt etwa eine Datenschutzerklärung, erhalten die Homepage-Betreiber mit dem Gutachten gleich eine Muster-Datenschutzerklärung, die sie auf ihre Seiten übertragen können. Sind die Texte an einigen Stellen nicht leicht verständlich für Patienten, merken die Gutachter dies an konkreten Beispielen an.