Koffer oder Rucksack?! – Eine Glaubensfrage im Rettungsdienst

Im Rettungsdienst scheiden sich des öfteren wegen diverser Themen die Geister.

Mal ist es die Auswahl der vorgehaltenen Medikamente, mal die allgemeine Ausstattung, mal Algorithmen und SOPs undundund….eigentlich gibt es immer Diskussionsstoff auf einer Rettungswache (ich meine jetzt den fachlichen, nicht die alltägliche zwischenmenschliche Gerüchteküche :-) ). 

Bei uns ist momentan ein Thema ganz heiss diskutiert:

Koffer oder Rucksack?

„Wie jetzt? Für den nächsten Mallorca-Urlaub? Oder für den Wochenend-Urlaub?“ würde jetzt der Unwissende fragen. Der Rettungsdienst-Eingeweihte weiss, worum es geht.

Es geht um die Frage, ob der gute alte Notfallkoffer gegen den modernen, ach so schicken Rettungsrucksack ersetzt werden soll?

Zur Geschichte: Für den Einsatz am Einsatzort kann man sich schlecht alle Sachen, die man benötigt, einzeln schnappen und mitschleppen. Geht ganz einfach deshalb nicht, weil der Mensch nur zwei Hände hat und die Utensilien locker diese überbeanspruchen würden. Schliesslich weiss man als Rettungsassistent nicht vorher, was man jetzt am Notfall benötigt. Ob Blutdruckgerät, Blutzuckermessgerät, Kompressen, Tuben, Venenverweilkanülen oder oder oder…

Und deshalb gibt es eben Notfallkoffer. In denen ist auf dem Auto alles zusätzlich verlastet, was man auch akut am Einsatzort benötigen könnte.

Vor einigen Jahren gab es dann eine moderne Neuerung: Anstatt Koffer wurden zunehmend Rucksäcke verwendet. Und das war auch der Startpunkt für eine oft leidenschaftliche philosophische Diskussion um Koffer oder Rucksack.

Eben diese Diskussion beschäftigt uns jetzt auch auf der Wache.

Notfallkoffer -schwer, aber robust

Ein Koffer ist zwar schwer, aber auch robust. Er ist zwar unordentlicher, aber fast jeder kennt „seinen“ Koffer blind und auch in der Nacht. Wenn er außen dreckig ist, kann man ihn aufgrund seiner metallischen Aussenfläche einfach desinfizieren. Und auch zunehmend ganz wichtig: Der Notfallkoffer hat den Verteidigungsfaktor auf seiner Seite.

Was spricht für einen Rucksack?!

Notfallrucksack -handlich und sortiert

Naja, zweifelsohne ist ein Rucksack leichter und damit rückenschonender. Außerdem bietet er die Möglichkeit von vornherein nach Modulen zu packen und in den Rucksack quasi Taschen zu integrieren. Er lässt sich einfach waschen und auf dem Rücken, ohne zusätzliche Hand, transportieren.

Was bei uns jetzt bei raus kommt, ist noch offen….

Wie seht ihr das? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?



Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *