Der Brustkrebs wird hauptsächlich bei Frauen diagnostiziert, der Glaube, dass ausschließlich Frauen an dem Leiden erkranken können ist jedoch ein Irrtum. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, auch wenn die Anzahl der betroffenen Männer deutlich geringer ist als bei Frauen. Dennoch gibt es in Deutschland jährlich ca. 400 Fälle, in denen Männer an Brustkrebs erkranken, wobei diese Statistik die Dunkelziffer nicht mit einschließt.
Da Brustkrebs im Allgemeinen als Frauenkrankheit gilt können sich betroffene Männer nur schwer mit der Krankheit auseinandersetzen. Die an Brustkrebs erkrankten Männer fühlen sich minderwertig, akzeptieren die Krankheit nicht und eine Diagnose wird in den meisten Fällen erst sehr spät gestellt. Der Brustkrebs beim Mann wird meist erst dann erkannt, wenn die Krankheit sich bereits im fortschreitenden Stadium befindet. Für therapeutische Maßnahmen ist es dann meist schon zu spät. Daher sind die Überlebenschancen bei brustkrebskranken Männern viel geringer als bei brustkrebskranken Frauen.
Männer bekommen Brustkrebs später als Frauen, dem Durchschnitt nach ergibt sich ein Altersunterschied von ca. 10 Jahren. Die an Brustkrebs erkrankten Männer haben das 60. Lebensjahr dann meist schon vollendet. Bei fast einem Viertel der erkrankten, sind Familienmitglieder ebenfalls von der Krankheit betroffen. Die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken steigt mit dem Östrogenspiegel. Ein erhöhter Östrogenspiegel ergibt sich aus falscher, zu fettreicher Ernährung aber auch die Einnahme von Anabolika kann den Östrogenspiegel in die Höhe treiben. Obwohl die Anzahl der an Brustkrebs erkrankten Männer noch sehr gering ist gehen Studien davon aus, dass die Anzahl der Erkrankten weiter wachsen wird.
Eine Vorsorgeuntersuchung ist daher nicht nur für Frauen wichtig, auch Männer sollten sich solch einer unterziehen und den Brustbereich nach verdächtigen Knötchen oder Verwachsungen abtasten lassen. Auch nach innen gestülpte Brustwarzen sollten genauer untersucht werden. Die Früherkennung steigert die Überlebenschancen bei einer Erkrankung erheblich, denn therapeutische Maßnahmen können somit rechtzeitig in die Wege geleitet werden.
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