„…wir verbleiben mit kollegialen Grüßen, Unterschriften undsoweiterdasüblicheblabla Stop.“
Ich klappe die Krankenakte zu und schlage eine andere auf.
„Nächster Brief…“
Nee. Nix nächster Brief. Erstmal ein Kaffee.
Ich stehe auf und gehe in die Küche.
Da sitzt Jenny und lacht. Aber halt, sie lacht nicht alleine, denn neben ihr sitzt Paul.
Was macht Paul hier in der Küche? Und vor allem: sitzen die beiden nicht verdächtig nah nebeneinander?
Wortlos gehe ich zur Kaffeemaschine und schenke mir eine Tasse ein. Dann setze ich mich an den Tisch, den beiden gegenüber.
„Was gibt’s?“ frage ich und bemühe mich, nicht allzu böse zu klingen.
„Och, wir reden nur so…“ sagt Jenny.
„Über irgendwas Bestimmtes?“
„Nöö, eigentlich nicht…“ meint Paul und wird ein wenig rot.
„Hmmm.“ sage ich.
Paul schaut mich fragend an.
„Was machst Du gerade?“
„Briefe Diktieren!“ sage ich und ziehe eine Grimasse.
„Strafarbeit!“ füge ich hinzu und schaue von einem zum Anderen, „da würde ich auch lieber hier sitzen und mit schönen Frauen flirten…“
Jetzt werden beide rot.
Dabei sollte es doch gar nicht vorwurfsvoll klingen… oder zumindst nur ein ganz kleines bisschen.
„Kann ich Dir irgendwie helfen?“ fragt Paul schnell.
„Natürlich kannst Du das!“ gebe ich ebenso schnell zurück, „drüben im Arztzimmer liegt ein ganzer Stapel EKG’s die alle noch befundet werden müssen!“
„Das ist aber auch Strafarbeit…“
„Och, ich glaube, Deine Freundin würde das anders sehen!“ sage ich, stehe auf, nehme meine Tasse und gehe laut pfeifend zurück zu meinem Diktiergerät.