Präsentatismus: oder Anti-Krankfeiern kommt auch teuer

Vom Krankfeiern war auf diesem Blog schon des öfteren die Rede. Und wir alle wissen: Krank feiern ist böse. Wer krank macht ohne krank zu sein, schädigt seinen Arbeitgeber und die Wirtschaft und überhaupt, sowas macht man nicht, ist ja schließlich gegen das Gesetz und somit definitionsgemäß illegal.
Also Finger weg vom Krankenschein, Leute!
Was höre ich da, liebe Kolleginnen und Kollegen?
Ihr macht sowas sowieso nicht? Weil Ihr Eure Patienten nicht im Stich lassen wollt und Euren Arbeitgeber auch nicht weil die Krankenhausverwaltung ja immer so nett zu Euch ist und überhaupt, die Verwaltung und wir, wir sind ein Team, so wie das Kalb und der Schlachter ein Team sind und wir sitzen alle in einem Boot, die einen auf der Kommandobrücke und die Anderen unten, da wo die Galeerensklaven sitzen, aber bitteschön, ich will ja nicht polemisch sein, also den letzten Satz bitte streichen, hat eh keiner gelesen, alles klar.
Also, liebe Kolleginnen und Kollegen, ihr tut das, was man so tut in unserer Branche, schleppt Euch mit neununddreißig Fieber noch auf die Station, weil unser Ehrenkodex verlangt das nunmmal so.
Was wir Ehrenkodex nennen, das ist bei Fachleuten als Präsentatismus bekannt, also das Gegenteil vom Absentismus, dem schon erwähnten Krankfeiern.
Und diese Fachleute wissen: auf Dauer ist der Präsentismus mindestens genauso gefährlich wie der Absentismus.
Aber das interessiert ja keinen….

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