„Das in der Notfallrettung und im Krankentransport eingesetzte nichtärztliche Personal hat jährlich an einer mindestens 30stündigen aufgabenbezogenen Fortbildung teilzunehmen und dies nachzuweisen.“
Rettungsdienstgesetz NRW, §5, Abs. 5
Anhand dieses Paragraphen ist zu erklären, dass jedes Jahr sich in NRW etliche Rettungsdienstler einer so genannten Fortbildung unterziehen.
Mal sind diese 30 Stunden in einer Unterrichtswoche gebündelt, mal auf Wochenenden aufgeteilt, mal als Tagesseminare über das Jahr verteilt. Organisiert sind diese Fortbildungen jeweils immer anders, mal ist es Sache des Kreises die Fortbildung, gerne kurz FoBi genannt, zu organisieren, mal ist es Aufgabe der Hilfsorganisationen, sie zu planen und mal werden die Leute zu fremden Rettungsdienstschulen entsandt.
Und wie es nun mal so ist, nicht nur in Rettungsdienstfortbildungen , sondern allgemein in der Erwachsenenbildung ist die Qualität jedes Mal unterschiedlich.
Einmal ein Negativbeispiel:
Der Unterricht wird frontal geführt. Vorne steht der Dozent, gerne mit seiner Kaffeetasse in der Hand und seinem Laserpointer und liest stur den Inhalt von den unterrichts beherrschenden PowerPoint-Folien ab.
Bei dieser Gelegenheit mal die Frage: Welcher Idi*** hat eigentlich Power Point erfunden und es Dozenten, Lehrern und sonst allen gegeben?!?
Derjenige hätte den Nutzern auch sogleich erklären können, dass es nicht der Sinn von Folien ist, darauf den Inhalt des Unterrichts komplett niederzuschreiben und dann von der Wand abzulesen…das ist nämlich sowas von unspannend…^^
Neben dem Unterrichtsstoff kennt der Negativ-Dozent zu wirklich jedem Aspekt des Unterrichts noch einen Schwenk aus seinem Leben. Er kann zu allem was sagen und eine Anekdote erzählen. Um die Pausen vernünftig zu beenden, startet er nach der Pause erstmal mit einem Besuch über den Beamer auf lustig.de, Youtube und MyVideo.
Anstatt den Unterricht als Dialog mit den Teilnehmern zu führen, hält er da vorne lieber einen Monolog und liest weiter von der Wand ab. Dabei lässt er sich natürlich auch nicht vom Desinteresse der Teilnehmer aus dem Konzept bringen und missachtet diese einfach.
Sowas ist der klassische Frontalunterricht….verstaubt und veraltet.
Das war das Negativbeispiel, jetzt das Positivbeispiel:
Und dann gibt es noch Rettungsdienstbereiche, in denen man sich noch richtig Gedanken macht und die Teilnehmer begeistern will und ihnen neues Wissen beibringen will.
Für mich sticht hier anscheinend ganz besonders das neue Trainingszentrum der Rettungsdienstkooperation in Schlesiwg-Holstein (RKiSH) heraus.
Dort gibt es zentral für alle an der RKiSH beteiligten ein Trainingszentrum, die so genannte
Rettungsdienstakademie. Um den Unterricht hier wirklich praxisnah zu gestalten, hat man vor kurzem sogar einen Trainings-RTW angeschafft, der bei Übungen und Fallbeispielen benutzt werden kann.
Der T-RTW ist Bestandteil einer großen Trainingshalle, in der nahe an der Realität die Arbeit am und mit dem Patienten simuliert werden kann.
Die Technik ist auf dem neuesten Stand und die Dozenten sind geprüft und gut ausgebildete Lehrrettungsassistenten und Notärzte, die jährlich selber geprüft werden. So ist zB. eine einheitliche Sprache der Dozenten sicher gestellt.
Das ist mal ein wirkliches Positivbeispiel! So muss Erwachsenenbildung im Jahr 2011 funktionieren, behaftet mit dem Anspruch alle weiterbringen zu wollen.
Und wie ist es bei euch? Sind eure FoBis eher langweiliger Frontalunterricht, sponsored by Power Point oder innovative, spannende Unterrichtseinheiten mit Beteiligung aller?!?