Im Rahmen der Diskussion um Rettungsrucksack und Notfallkoffer wurde diejenigen kritisiert, die den Notfallkoffer zusätzlich wegen seiner Verteidigungsfunktion betrachten und schätzen.
Leider ist es aber heutzutage schon so weit, dass man auch im Rettungsdienst immer schon in diese Richtung denken muss.
Es gibt bereits unzählige Viertel und Bezirke, in denen der Rettungsdienst tatsächlich nur noch in Polizeibegleitung ausrückt und sich immer mehr Gedanken um seine eigene Sicherheit und Gesundheit machen muss. Diese Bezirke gibt es inzwischen nicht mehr nur in Großstädten, wie Berlin, Hamburg und dem Ruhrgebiet, sondern auch immer mehr in der Fläche.
Statistisch gesehen gibt es alle drei Minuten einen Angriff auf ein Mitglied der BOS in Deutschland, so jedenfalls die Zahl, welche uns in der Rettungsdienstfortbildung dieses Jahr erzählt wurde.
Über die genauen Gründe für diese Entwicklung lässt sich natürlich streiten, sei es der mangelnde und der sinkende Respekt gegenüber den Behörden, die zunehmende soziale Problematik oder oder oder….es gibt sicherlich hunderte verschiedene Gründe hierfür.
Doch wenn es dann darauf ankommt und der Rettungsdienst angegriffen wird, sind die Gründe hierfür für uns unwichtig. Dann zählt letztlich nur noch unsere eigene Haut und die unserer Kollegen, die wir gesund aus der Sache wieder heraus haben wollen.
Und genau deshalb, wegen dieser Entwicklung, betrachte ich einen dafür geeigneten Gegenstand im Rettungsdienst zunehmend auch nach seiner Verteidigungsfunktion.
Denn leider ist es in der heutigen Zeit tatsächlich so weit, dass sich Rettungsdienste mit CS-Gas, Schlagringen und dergleichen ausrüsten und im Falle der Fälle entsprechend damit verteidigen.
Ich persönlich bin und werde kein Freund von Materialien wie eben Schlagringen, die der Rettungsdienst mit sich führt. Diese können auch immer im falschen Licht erscheinen und zu Irritationen führen. Ich halte eben wie gesagt mehr von der Robustheit des Notfallkoffers und meiner eigenen Intuition, wie ich einen Patienten einschätzen kann.
Auch der Kollege Krangewarefahrer hat sich mal vor einiger Zeit Gedanken zu dem Thema gemacht und die damals noch fehlenden Selbstverteidigungskurse bemängelt. Inzwischen ist es soweit, dass man sich in den Rettungsdienstfortbildungen tatsächlich mit Polizisten zusammensetzt und Deeskalation und Selbstverteidigung trainiert.
Im Zweifelsfall ist es nun mal so, dass wir aufpassen müssen, dass unsere Haut heile bleibt uns wir gut und gesund aus der Sache heraus kommen. Und solange die Politik nichts gegen diese Entwicklung machen kann, wird die Problematik nicht besser und es werden sich immer mehr Rettungsdienst mit eben diesen Themen auseinander setzten müssen.
Schade, aber so ist leider die Realität!