Zecken sind wieder da!

Zecken sind Parasiten, die zu den Spinnentieren gehören, was an den acht Beinen der erwachsenen Tiere zu erkennen ist. Es gibt weltweit rund 800 Zeckenarten, darunter ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) die häufigste Zeckenart im Mitteleuropa.

Die kleinen Tiere genießen mit der Frühlings- und Sommerzeit immer wiederkehrende Aufmerksamkeit, da sie als Überträger von Krankheiten bei Menschen und Tieren gelten. In unseren Breiten werden von Zecken vor allem die virale Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME und die bakterielle Borreliose (auch Lyme-Borreliose genannt) übertragen. Allerdings sind nicht alle Zecken mit Krankheitserregern infiziert.

Die Durchseuchung der Zecken mit Erregern variiert je nach Region. In Norddeutschland beträgt z.B. die Durchseuchung mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi, die Borreliose auslöst, zwishen 6 bis 10%. Je mehr man sich nach Süden bewegt, wird die Durchseuchungs-Rate immer stärker: in Mittel- und Süddeutschland von 20% bis 30% mit punktuellen 50%-Werten je nach Region. Wenn eine infizierte Zecke zusticht, dringen die Krankheitserreger in den Wirtsorganismus ein.

Die Natur hat Zecken mit einem ausgezeichneten Stechapparat ausgerüstet.

Der vordere Körperteil der Zecken ist genauestens an das Angreifen, Festhalten und die Nahrungsaufnahme durch Saugen angepasst. Am Kopf hat eine Zecke Stech-und Saugorgane und an vorderen Beinen sind die wichtigsten Sinnesorgane platziert. Die Beine sind mit Klauen ausgestattet, die einer Zecke das Festhalten am Körper ihres Wirtes ermöglichen. Die Atemfunktion nehmen dafür die speziellen Öffnungen hinter dem letzten Beinpaar wahr. Durch das Blutsaugen können Zecken bis zu 200 mal ihr Körpergewicht vergrößern. Weibchen brauchen das Blut zusätzlich für das Eierlegen. Das aufgesaugte Blut wird in den Darm gepumpt. Der Darm einer Zecke besteht aus vielen Anhängen, die sehr dehnbar sind und deswegen die vollgesaugte Zecke so groß wachsen lassen.

Zu allem Überfluss sind Zecken auch langlebig.

In natürlicher Umgebung können sie bis zu 5 Jahren überleben und unter Laborbedingungen sogar bis 10 Jahre!

Es besteht kein optimaler Schutz gegen Zecken.

Das Mindeste und Wichtigste was wir tun sollen ist es, den Zecken mit einer richtigen Bekleidung Einhalt zu gebieten: geschlossene Kleider und Schuhe, die man in der Zeckenzeit zum Einsatz bringt sind ein Muss! Zu empfehlen sind auch helle Farben, da sie das Finden der dunkelfarbigen Tieren ermöglichen. Nach jedem Spaziergang sollte man zusätzlich zur Sicherheit den Körper nach möglichen Zecken absuchen. Die beliebtesten Stellen bei Zecken sind Achselhöhlen, Intimbereiche, Bauchnabel, Kopf und Hals, denn an diesen Stellen herrscht Wärme und die Angreifer können sich dort besser verhaken. Wichtig zu wissen ist es auch, dass sich die Zecken nicht von Bäumen auf ihre Opfer fallen lassen, sondern Gräser und Krautpflanzen an den Wegrändern bewohnen.

Die häufigsten Krankheiten, die der gemeine Holzbock übertragen kann

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – wird von FSME Virus verursacht. Die Krankheit kann zur Hirnhaut- oder Gehirn-Entzündung führen und tödlich sein. Die FSME Viren gelangen in den Körper über den Speichel der Zecken. Somit ist die sofortige Entfernung der Zecke keine Verhinderungs-Gewährleistung der Erkrankung. Der Name der Krankheit ist täuschend: sie kann auch in anderen Monaten vorkommen, in denen die Zecken aktiv bleiben – die Temperatur ist hier entscheidend. Liegt sie über 7 Grad so können die mit FSME durchseuchten Zecken die Krankheit übertragen.

Borreliose – wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst. Die Bakterien können bei Infizierten jedes Organ, das Nervensystem und die Gelenke sowie das Gewebe befallen. Die Borreliose-Erreger werden im Mitteldarm einer Zecke gelagert. Die Bakterien gelangen in den Körper erst mit den Ausscheidungen der Zecke. Daher, anders als bei Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME, ist die schnelle Entfernung der Zecke noch wichtiger, denn sie kann die Erkrankung verhindern.

Wie entferne ich eine Zecke richtig?

Je früher wir die Zecke entfernen desto minder wird die Infektionsgefahr. Dafür verwenden Sie am besten eine spezielle Zecken-Zange oder eine spitze Pinzette und packen Sie die Zecke möglichst direkt am Stechapparat. Ziehen Sie die Zecke vorsichtig heraus, ohne sie zu quetschen. Sie sollten die Stichstelle noch einige Monate nach dem Stich beobachten. Wenn Sie eine sich von der Stichstelle ausbreitende Rötung oder ein Geschwür bemerken, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen, denn es könnte auf eine Infektion hindeuten. Ein Arztbesuch ist auch dringend erforderlich, wenn Sie z.B. grippe-ähnliche Symptome entwickeln, die in dem Zeitraum auftreten, in dem sie auch gestochen wurden.

Bildquellen:

Bild 1 by Echino / pixelio
Bild 2 by Tamara Hoffmann / pixelio

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