Letzte Woche hatte ich auf dem RTW mal wieder eine Verlegung von einer Intensivstation zur anderen. Dieses Mal mit Arztbegleitung während des Transports, vollem Monitoring und Beatmung und allem Pie-Pa-Po…
Solche Verlegungen sind immer zweischneidig, also ich meine in Sachen Arztbegleitung: Entweder man bekommt einen Arzt mit, der sich freut, mal ausser Haus zu kommen und gut drauf ist oder man bekommt einen Arzt, der vollkommen entnervt von der Störung ist und am liebsten gar nicht mitkommen würde.
Dieses Mal hatten wir wirklich Glück, uns begleitete Dr. Gute-Laune. Dr. Gute-Laune war Oberarzt der Anästhesie und hier im Haus quasi sowas wie die ewig gut gelaunte Fee.
Auch heute war er gut drauf, informierte uns locker-flockig über den Patienten, erklärte uns die Anamnese und half vorbildlich bei der Patientenumlagerung mit.
Während des Transportes entwickelte sich zwangsläufig ein sehr interessantes Gespräch, dass wir auch nach der Übergabe des Patienten noch fortsetzten.
Denn, was wir nicht wussten: Dr. Gute-Laune war selber jahrelang im Rettungsdienst mit Leib und Seele gefahren und war seines Zeichen Rettungsassistent.
Allerdings lag seine Zeit schon etwas zurück, so ca. 20 Jahre. Für mich war es besonders interessant, dass er dort im Rettungsdienst gefahren ist, wo ich meine letzte Arbeitsstätte hatte. #
Er erzählte uns von den alten Zeiten, wo man in 24 Stunden 3 Fahrten gemacht hatte, es anstatt eines Notfallkoffers gleich mehrere Köfferchen gab, jeweils eines für Blutdruck, Verbände, und und und.
Als Neuerung wurde damals das erste präklinische EKG eingeführt, mit 3 Stempeln und dem tanzendem Pünktchen auf dem Bildschirm.
Über dieses Gespräch vergaßen wir fast die Zeit und machten uns danach fix auf den Rückweg.
Unterwegs erzählte uns Dr. Gute-Laune noch, dass er gerne wieder raus fahren würde, als Notarzt. Dies sei aber nicht wirklich möglich, wegen seiner Stellung als Oberarzt im Haus….deshalb würde er sich immer freuen, wenn er uns Jungs mal begleiten könnte.