…also, ich wollte Euch ja noch erzählen, was bei uns im Krankenhaus so abgeht, nachdem die sympathische Notärztin uns eine leicht tüdelige Dame gebracht hat, die dummerweise unter Betreuung steht.
Nehmen wir mal an, die Patientin heißt Herta Müller, ist dreiundachtzig Jahre alt und wollte eigentlich gar nicht ins Krankenhaus.
Sie ist zu Hause umgefallen, nachdem ihr schwarz vor Augen geworden war. Aber jetzt geht es ihr schon viel, viel besser…
Nun ist es Freitag Nachmittag und Frau Müller wohnt alleine. Ihre nächsten Angehörigen wohnen in Sankt Sowienoch, also ungefähr dreihundert Kilometer entfernt. Außerdem hat sie eine Betreuerin, und zwar eine Dame vom Amt. Die ist natürlich nicht mehr erreichbar.
Wir wissen nicht, wie es bei Frau Müller zu Hause aussieht – die Notärztin ist leider schon wieder weg zum nächsten Einsatz – und weil Frau Müller ja eigentlich eine ganz nette Omi ist läßt sie sich auch davon überzeugen, übers Wochenende bei uns zu bleiben.
So richtig los geht das Drama dann am Montag Morgen.
Da haben nämlich die Angehörigen Wind von der Sache bekommen und bitten darum – nein, sie bitten nicht, sie fordern uns unmissveständlich auf – über alle Fortschritte der Behandlung unverzüglich informiert zu werden. Und ja, natürlich wird man sich höchstpersönlich davon überzeugen, dass wir auch ja gar nichts versäumen.
Ja, und dann müssen wir bei Oma Müller eine Untersuchung machen. Eigentlich eine harmlose Sache, und wir haben auch mit Oma Müler gesprochen und sie hat auch das Einwilligungsformular gelesen und unterschrieben und ist einverstanden…. aber ihre Unterschrift zählt ja nicht, also müssen wir uns an die Betreuerin wenden. Die Betreuerin lässt sich dann alles nochmal erzählen, und weil sie ja unterschreiben muss, schicken wir ihr das mehrseitige Formular per Fax zu. Wir warten auf die Antwort, aber nix passiert, es ist ja auch inzwischen schon drei Uhr Nachmittag durch…
Fortsetzung folgt…