In der Schweiz sind ca. 60% der Bevölkerung fehlsichtig. Doch auch wenn die Zahl der Brillen– und KontaktlinsenträgerInnen ansteigend verläuft, bedeutet dies nicht unbedingt, dass die Menschen fortlaufend schlechter sehen. Der Altersdurchschnitt der schweizerischen Wohnbevölkerung nimmt stets zu und deshalb auch die damit verbundenen altersbedingten Fehlsichtigkeiten. Ausserdem ist der Anspruch der modernen Gesellschaft an die Augen sehr gross, so dass heutzutage im Vergleich zu früheren Generationen viel mehr Menschen ihre vorhandenen Sehfehler korrigieren lassen. Gemäss Statistiken tragen in der Schweiz über 3,8 Millionen Personen eine Brille und 135000 tragen Kontaktlinsen, 540000 Menschen setzen beide Sehhilfen regelmässig ein. Doch was sind eigentlich die Vor- und Nachteile, die zu einer Entscheidung zwischen Brille oder Linsen führen? Viele Leute schätzen ihre Linsen im Ausgang wo sie freie Sicht auf schöne Augen haben und Vorurteile, auf den ersten Blick als Streber abgestempelt zu werden, ablegen können. Auch beim Sport setzen viele Leute ihr Vertrauen in Linsen. Nicht nur beim Skifahren, wo Linsen unter der Skibrille bequem getragen werden können, auch bei Tauchern, Squashern, Tennisspielern und vielen anderen Sportlern sind sie sehr beliebt. Zunehmend kommen auch mehr Kinder zu Linsenfachleuten und lassen sich die passenden Kontaktlinsen anpassen. Oftmals sind dies Kinder deren Eltern selber seit Jahren überzeugte Träger von Linsen sind.
Kontaktlinsen
Vorteile von Kontaktlinsen sind sicherlich der vergrösserte Blickwinkel von 180°. Es gibt keine störenden Brillenränder, die die Sicht einschränken könnten, was wiederum beim Mannschaftssport sehr essentiell ist, da man den Rundumblick stets bewahren muss. Des weiteren fällt das Problem von beschlagenen Brillengläsern weg beim Eintreten in einen geheizten Raum und das darauf folgende hilflose Rumtapsen. Manche Menschen behaupten kein “Brillengesicht” zu haben und greifen deshalb lieber zur Kontaktlinse, da sie Angst haben nicht gut auszusehen oder als Langweiler angesehen zu werden. Natürlich sind die meisten Kontaktlinsen auch sehr angenehm zu tragen, so dass man beinahe vergisst überhaupt etwas im Auge zu haben.
Zu den Nachteilen gehören sicherlich die tägliche intensive Pflege, die es für den guten Durchblick braucht. Die präzise Durchführung ist aber von enormer Wichtigkeit, da es sonst schnell vorbei ist mit dem angenehmen Tragekomfort oder die Linsen müssen häufiger ausgewechselt werden, da sie schnell kaputt gehen. Sich ins Auge zu fassen ist auch nicht jedermanns Sache und braucht anfangs eine grosse Überwindung. Da unterwegs oftmals ein Staubkörnchen ins Auge gehen kann, muss man auch immer einen Linsenbehälter und das zugehörige Pflegemittel dabei haben um für Notfälle gerüstet zu sein.
Brille
Die Vorteile, die zum Entscheid einer Brille führen sind sicherlich die Möglichkeit zum leichten und schnellen Absetzen ohne dass ein Spiegel dazu notwendig wäre. Natürlich stellt sich auch immer die Kostenfrage wobei eine Brille auf Dauer sicherlich günstiger kommt, es sei denn man verliert sie andauernd. Der Reinigungsaufwand ist viel geringer als bei Kontaktlinsen und kann auch nur mit Wasser und Seife durchgeführt werden. Einigen Gesichtern gibt die passende Brille auch den nötigen Touch und macht sie interessanter und gestylter.
Nachteilig ist für manche Leute der störende Blick in den Spiegel, wenn man das Gefühl hat eine andere Person zu erblicken und sich nicht wohl fühlt in seiner Haut mit einer Brille im Gesicht. Ausserdem ergeben sich am Ende eines langen Tages oftmals unschöne Abdrücke auf der Nase. Das Maulwurffeeling bei beschlagenen Gläsern ist sicherlich auch nicht unbedingt vorteilhaft.
Fakt ist, dass jeder Mensch für sich persönlich festlegen muss welche Sehhilfe besser zu ihm passt. Die Techniken für beide Hilfsmittel sind im heutigen Zeitalter so gut fortgeschritten, dass es kein Richtig und kein Falsch gibt, sondern alleine das individuelle Wohlfühlvermögen zählt.Idealerweise besitzt man Brille und Kontaktlinse. So kann man je nach Tagesprogramm oder Laune die eine oder die andere Sehhilfe benützen.