Es lebe der Downwash

Die Zusammenarbeit mit anderen Fahrzeugen, Rettungswachen, RTHs etc bringt es immer mal wieder mit sich, dass man sich untereinander Streiche spielt oder die Kollegen irgendwie ärgern will, egal, ob sie es verdient haben oder nicht. Bei den bodengebundenen Fahrzeugen kann das alle möglichen Formen annehmen, die Kollegen der RTHs bedienen sich dabei gerne des Downwashes, dem Abwind. Für die Unkundigen: Das ist der Luftstrom, der von den sich drehenden Rotorblättern nach unten gedrückt wird. Dadurch wird es unter und um einen startenden oder landenden oder recht tief fliegenden RTH ziemlich windig. Und so kommt es dann z.B. auch schon mal vor, dass die werten Piloten im Tiefflug über den Hof der Wache fliegen, wo gerade alle frisch gewaschenen Autos stehen. Und das kann schon mal gut stauben :-)

Eine besonders graziöse Form dieses Tiefflugs durften wir dann letzte Woche kennen lernen. Nach einem Einsatz mit dem RTH standen wir bei bestem Wetter vor der Tür der Nachbarwache und waren am klönen und Kaffee trinken. Anfangs war auch noch die Besatzung des RTH dabei, die sich dann aber bald auf machte. Dazu muss man wissen, dass der Landeplatz des Krankenhauses dort in unmittelbarer Nähe und Sichtweite der Wache liegt. Die Besatzung war gut gelaunt und hatte auch noch einen Praktikanten dabei. Vielleicht wollte der Pilot diesem auch einfach mal zeigen, wie schön man die Kollegen in weiß ärgern kann.

Er schmeisst also die Maschine an, zieht sie ein paar Meter hoch, dreht die Heckflosse genau in unsere Richtung und fliegt langsam rückwärts, kerzengerade und völlig unschuldig auf uns zu. Und das sind schon ein paar Meter. Bevor wir aber begriffen, was der gute Mann eigentlich vor hatte, da man ja auch recht selten einen RTH so lange rückwärts fliegen sieht, traff uns der Downwash auch schon mit voller Macht. Schön auch, dass die Tür der Wache offen stand. Danach drehte er genüsslich die Maschine und flog von dannen.

Aber unter anderem diese Neckereien sind es dann immer mal wieder, die für ein wenig Spaß und Abwechslung im Rettungsdienst-Alltag sorgen.

 

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