Bis Ostern dauert sie noch an, die harte Zeit des Fastens. Da verkneift sich eine große Zahl der Deutschen Süßes und Alkohol, teils aus religiösen Gründen, die meisten aber nur, damit die Hose nicht mehr kneift.
Und gesund soll’s ja außerdem sein: Der Gedanke an das Leben bis zur magischen Hundert, in bester Gesundheit und optimaler Agilität, motiviert bestimmt manch Enthaltsamen.
Aber es gibt auch die, die gar nicht fasten dürften, zumindest aus gesundheitlicher Sicht. Immerhin knapp 2 Prozent der Bundesbevölkerung (0,7 Prozent der Männer und 3,4 Prozent der Frauen) sind per definitionem untergewichtig (als Untergewicht gilt ein BMI von unter 18,5).
Im Folgenden spreche ich nicht von den zahlreichen anorexiekranken Mädchen und Frauen (und auch Jungen und Männern), die entweder durch Verzicht auf Essen oder durch selbstinduziertes Erbrechen, exzessive Bewegung und ähnliche Maßnahmen ihr niedriges Gewicht erreichen und halten. Ich spreche auch nicht von Patienten, die an einer Schilddrüsenüberfunktion, einem Morbus Crohn oder einer ähnlichen Stoffwechsel- oder Organstörung leiden oder die gar onkologisch erkrankt sind.
Nein, es gibt einfach Menschen, männlich wie weiblich, die konstitutionell dünn sind.
Da sind weder neidvolle Blicke noch ein gezischeltes “Sei doch froh, kannst essen was du willst” angebracht. Untergewicht ist für die Betroffenen oft kein Spaß – sie hätten gerne einige Kilos mehr auf den Rippen – wenn auch Untergewicht an sich nicht unbedingt ungesund ist, solange man sich “ausgewogen” ernährt.
Wie kann man unfreiwillig Dünnen helfen, die gerne zunehmen möchten – aus welchen Gründen auch immer? Die Beschreibung des Anfahrtweges zum nächsten goldenen M oder royalen Burger-Brater dürfte wenig Abhilfe schaffen, auch nicht der Ratschlag, das Tagespensum an Schokoladenriegeln und Sahneshakes auf das Fünffache aufzustocken.
Eine für die Untergewichtigen viel gesündere Maßnahme ist die Ernährung mit energiedichten, aber gesunden Lebensmitteln wie Nüssen, fettreichen Milchprodukten, pflanzlichen Ölen oder Obstsäften zu wählen.
Mittlerweile gibt es sogar spezielle Zunehm-Kurse, die in der Quintessenz überraschenderweise dasselbe predigen wie die zahlenmäßig überlegenen Abnehm-Kurse: Der Betroffene muss seine Ernährung umstellen.
Informationen zum gesunden Zunehmen gibt’s hier
Hier findet ihr Ursachen für Untergewicht
Aber eins bleibt vermutlich bei allen Unter-, Normal und Übergewichtigen gleich: An Ostern darf’s endlich wieder der Schokohase sein. Oder zwei. Oder drei.
Christine (Praktikantin in der Via medici-Redaktion)