Mangelhaftes Sehvermögen im Strassenverkehr

Den Wagen von links nicht bemerkt; den Fussgänger in der Dämmerung zu spät erkannt; das Motorrad im Gegenlicht übersehen; die Verkehrsschilder zu spät identifiziert – jeden Tag sind die Nachrichten und Zeitungen gefüllt mit Artikeln über Verkehrsunfälle, bei denen ein mangelhaftes oder eingeschränktes Sehvermögen eine gravierende Haupt- oder Nebenrolle spielt. Laut Erhebungen des Schweizerischen Optikerverbandes SOV und Studien des Instituts für Demoskopie sehen 20-30% aller Verkehrsteilnehmer zu schlecht oder tragen keine oder nur unzureichende Sehhilfen. Oftmals wird ein mangelndes oder schwindendes Sehvermögen von den Betroffenen selbst kaum wahrgenommen oder erst dann wenn der Prozess bereits stark fortgeschritten ist. Sie gewöhnen sich allmählich an die langsam abnehmende Sehschärfe, lernen damit umzugehen und zum Beispiel durch verstärkte Sehanstrengungen zu kompensieren.

Das Amt für Strassenverkehr und Schifffahrt ASS hat in Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Optikern Gratis-Sehtests bei Verkehrsteilnehmern durchgeführt. Die meisten Testpersonen hatten eine Sehschärfe ob korrigiert oder unkorrigiert, die laut Gesetz für das Führen eines Fahrzeuges ausreicht. Allerdings liessen es 30 Prozent der Fahrzeugführer bei einer genügenden Sehschärfe bewenden, obwohl sie diese durch eine leichte Nachkorrektur oder freiwilliges Brillentragen beim Autofahren verbessern könnten. Vor allem bei dichtem Strassenverkehr oder eintretender Dämmerung wird das Sehvermögen stark beansprucht. Regelmässige Sehtests sind deshalb für alle Verkehrsteilnehmer unerlässlich. Jeder Verkehrsunfall in Zusammenhang mit mangelhaftem Sehvermögen ist ein Unfall zuviel, den man durch einfache Massnahmen verhindern  und dadurch Sach- und Personenschäden vermeiden könnte.

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