Oft ist eine Recherche in Wikipedia schneller und oft auch ergiebiger als in einem klinischen Wörterbuch.
Trotzdem wird man immer wieder auf Artikel stoßen, in denen kleine Fehler enthalten sind, oder in denen wichtige Fakten fehlen.
Da die Wikipedia ein Gemeinschaftsprojekt ist, plädiere ich nicht nur dafür, sie durch Spenden zu unterstützen, sondern auch die oben angesprochenen Änderungen schnell selbst durchzuführen.
Eine noch zu diskutierende Frage besteht dadrin, ob man als Alternative zu Wikipedia das DocCheck Flexikon nutzen sollte. Aufgrund des gemeinnützigen Charakters von Wikipedia und deren internationalen Verbreitung (deutsche Beiträge können etwa in andere Sprachen übersetzt werden, so dass medizinisches Wissen auch in Ländern verbreitet werden kann, in deren Landessprache nur sehr wenig Fachliteratur erscheint), erscheint mir eine Mitarbeit an der Wikipedia sinnvoller.
Wichtig zu wissen ist, dass die Inhalte von Wikipedia länderspezifisch sind. In der Regel werden Änderungen an einem Artikel etwa in englischer Sprache nicht in dessen deutsche Version übernommen; es gibt auch Themen, in denen Artikel nur in einigen wenigen Sprachen vorliegen. Viele Regionen der Erde haben spezifische medizinische Problematiken, in denen vor Ort teils deutlich mehr Expertise besteht als in anderen Teilen der Welt. Gerade in Bezug auf weniger alltäglich Themen, sei es das West-Nil-Virus, über das in den USA viel Wissen besteht, sei es das Dengue-Fieber, über das etwa in Thailand exzellentes Expertenwissen besteht – es lohnt sich immer, einen Blick auf die verschieden sprachigen Varianten eines Artikels zu werfen, wenn in der primär aufgerufenen Version erhoffte Informationen vermisst werden.
Trotzdem sollte auf Wikipedia nicht zu viel Verlass sein; therapierelevante Informationen sollten immer in Primärliteratur verifiziert werden – wohl kann ein Lexikoneintrag aber gute Hinweise auf solche Literatur geben.